Deutschland: Recht auf Inklusion von Kindern stärken

Anlässlich des heutigen Welt-Kindertages fordert die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL), dass die Rechte behinderter Kinder auf Inklusion gestärkt werden.

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Nur 13 Prozent der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf besuchten derzeit eine Regelschule, das sei ein Skandal.

„Besonders am heutigen Welt-Kindertag ist es auch wichtig, die Rechte behinderter Kinder mit zu berücksichtigen. Während die OECD kürzlich beklagt hat, dass zu wenige Deutsche studieren, erleben behinderte Kinder schon viel früher Hürden in ihrem Leben, denn nur 13 Prozent der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf haben die Chance an eine Regelschule zu gehen“, erklärte Ottmar Miles-Paul, Pressesprecher der ISL.

Dies seien nur die blanken Fakten, wenn man hinter die Kulissen schaue, wie behinderte Kinder in unserer Gesellschaft leben müssen, werde das Bild oft noch viel verheerender. Eltern behinderter Kinder müssen oft um jeden Milimeter für Hilfsmittel und Unterstützung für ihre Kinder kämpfen. Und behinderte Kinder, die es geschafft haben, an der Regelschule unterrichtet zu werden, erleben oft, dass sie auch dort mit erheblichen Benachteiligungen zu kämpfen haben“, so Ottmar Miles-Paul.

Oft werde beispielsweise bei Klassenfahrten nicht auf die Bedürfnisse nach Barrierefreiheit behinderter Kinder geachtet. Es komme auch immer wieder vor, dass Eltern behinderter Kinder überhaupt erst dafür kämpfen müssen, dass ihre Kinder mit auf Klassenfahrten dürften.

„Allein in Hessen wurden in diesem Schuljahr über 200 Eltern, die sich ganz bewusst für die Regelbeschulung ihrer behinderten Kinder entschieden hatten, dieser Wunsch verwehrt. In der Regel wird dies durch personelle Engpässe begründet. Das ist ein Skandal in einem modernen Land wie Deutschland im 21. Jahrhundert“, so Ottmar Miles-Paul.

Es sei nun an der Zeit, die Uhren konsequent auf Inklusion behinderter Kinder von Anfang an zu stellen. Unter Inklusion verstehen wir nicht nur das bloße dabei sein dürfen von behinderten Kindern, sondern ein Entgegenkommen und konsequentes Berücksichtigen der Bedürfnisse behinderter Kinder durch die Gesellschaft. Vor allem ist damit die gleichberechtigte Teilhabe an allen Aspekten des gesellschaftlichen Lebens mit der notwendigen Unterstützung gemeint. „Der Begriff der Inklusion geht also weit über den eher abgedroschenen und in vielfältiger Weise missbrauchten Begriff der Integration hinaus“, erklärte Miles-Paul.

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