Misshandlung behinderter Menschen in Großheimen

Tirol: Schwere Vorwürfe gegen das Elisabethinum in Axams

Elisabethinum
Elisabethinum/BIZEPS

In einer umfangreichen Reportage des Nachrichtenmagazins „Echo“ (September-Ausgabe 2010) erheben ehemalige Heimbewohner schwere Vorwürfe, vor allem gegen zwei Nonnen des Elisabethinums, eines Großheimes für körper- und mehrfachbehinderte Menschen mit Sonderschule.

Die Berichte reichen von Ohrfeigen, dem Einschlagen auf bewegungsunfähige Kinder, bis hin zu anderen unglaublichen Strafmaßnahmen:

Es konnte unter anderem passieren „dass einem die nasse Unterhose ins Gesicht geworfen wurde. Einmal habe die Nonne einen eben erst operierten kleinen Jungen gepackt und ihn mitsamt seiner Beinschienen einfach in die Badewanne gelegt und dort über Nacht liegen lassen“, schildert die 44-jährige ehemalige Heimbewohnerin, Marietta Singer. Sie hatte sich schon als Kind zur Wehr gesetzt, geglaubt hätten ihr jedoch außer den Eltern weder die Heimleitung, noch die Gendarmerie.

Eine der beiden Hauptbeschuldigten ist kürzlich verstorben, die zweite ist noch immer als Gruppenschwester im Elisabethinum tätig und laut Geschäftsführung derzeit im Urlaub.

Die Schilderungen der Betroffenen sind durchaus differenziert. „Es hat viele tolle Menschen in Axams gegeben, vor allem die Therapeuten, die sich sehr um uns bemüht haben …“, meint Singer.

Reaktion des Betreibers

Von Seiten des Trägers des Elisabethinums, des Seraphischen Liebeswerks der Kapuziner, wird eine einzige Ohrfeige eingeräumt. „Lebensmittel wurden bis in die 1980er-Jahre hinein als sehr wertvoll geschätzt und auf das Aufessen wurde großer Wert gelegt“, meint Mag. Franz Tichy entschuldigend zum Vorwurf des stundenlangen Strafsitzens bei Tisch. Zudem bestreitet der Geschäftsführer des Seraphischen Liebeswerks, dass Schläge und „an den Haaren ziehen“ jemals Erziehungsmittel in Axams gewesen seien.

Aufklärung angekündigt

Univ. Prof. Dr. Volker Schönwiese vom Institut für Erziehungswissenschaften meint dazu: „Es ist ehrlicher zu sagen, wir waren genau so autoritär in unseren Erziehungsmethoden wie andere Einrichtungen in dieser Zeit auch.“

Schließlich wird aber doch seitens der Einrichtung volle Aufklärung versprochen. Nach persönlichen Gesprächen mit den Betroffenen soll über eine etwaige Suspendierung entschieden werden. „Die Wahrheit ist die Wahrheit und wir müssen uns den Fakten stellen“, so Mag. Tichy.

Prof. Schönwiese hofft im Zusammenhang mit diesen Vorfällen vor allem auf eine rasche Umsetzung der UN-Konvention, denn dort „ist unter vielem anderen auch festgehalten, dass Menschen mit Behinderung die freie Wahl des Aufenthaltortes und die freie Entscheidung, wo und mit wem sie leben wollen, überlassen bleibt.“

„Ich bin ja der Meinung, Großeinrichtungen wie das Elisabethinum sollte es in dieser Form nicht mehr geben“, hält Schönwiese unmissverständlich fest und fordert einen Übergang zu dezentralen Unterstützungsformen. „Offenbar hat der Staat da einige Schwierigkeiten mit den Ansprüchen, die von der Konvention gestellt werden.“

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21 Kommentare

  • Auch gegenwärtig werden behinderte Menschen schäbigst behandelt. Es gibt keinen Ausgleich für den erlittenen Schaden. Für was auch, wenn das Opfer nur ein Behinderter war: https://www.meinbezirk.at/klagenfurt/c-lokales/ex-kollege-fordert-nun-300000-euro_a246150

  • War im selben Zeitraum wie Frau Singer in dieser Einrichtung. Was mich bis heute noch immer beschätigt dass man für dinge bestraft wurde für die man nichts konnte. z.B. nach einem Spatziergang auf einer Wiese bekam ich tränende Augen und Juckreitz (hete weis ich ich bin Gräseralergisch) zur Strafe musste ich von nachmittags ohne Abendessen ins Bett bis zum nächsten Morgen. Nach den Ursachen meines Zustandes wurde nicht geforscht.

  • Lieber Herr Eberharter, fein, dass Sie selber mit anpacken und freiwillig mit Ihrer Kraft und Zeit Verantwortung übernehmen, bei Not-Wendigkeiten mitzuhelfen. Eine mangelhafte Grundversorgung und prekäre Pflege aber soll und kann auch gar nicht durch das Ehrenamt wett gemacht werden. Die sozialen Defizite und einige der Vergehen gegen die Menschlichkeit, die durch die gesellschaftliche Ausmusterung nach eugenischen Grundsätzen und Aussonderung in Endlagerstätten begangen werden, können durch den Einsatz von Freiwilligen gelindert werden.
    Das was Sie an Mankos beobachten können und sie schmerzt, ist auch allen Beschäftigten sehr wohl bewusst. Es sollte daher endlich auch das Pflege- und Betreuungspersonal von sogenannten „Heimen“ und fälschlich als „Wohngemeinschaften“ bezeichneten Miniheimen Verantwortung übernehmen und zu den politisch motivierten und zu verantwortenden ökonomistischen Verirrungen, zu denen sie mitzumachen genötigt werden, doch den Mund aufmachen. Denn durch Schweigen und Unterlassung macht man sich der Komplizenschaft und Beihilfe mitschuldig.

  • jeder der hier schreibt oder hier seine drinnen eine Meinung bildet, der sollte wie ich es oft maches mal wieder unangekündigt ins Heim zu kommen oder auch bei Aktivitäten mitmachen. denn für eine bestmöglichste Betreuung bedarf es Personal, dass nicht da ist und daher auch die Ehrenamtlichen gefragt sind, ihr macht es richtig, denn ihr schaut nicht weg, jedoch helfen tun die wenigsten und anschaun tut sich es keiner. Schade denn ich schau es mir oft an und ich arbeite auch hin und wieder gratis.

  • @Günther Hojesky, Ihr erster Satz beinhaltet einen eindeutigen Widerspruch und bestätigt meinen durch eigene ausgiebige Erfahrungen belegbaren Befund, dass Österreich de facto mit Sicherheit kein Rechtsstaat ist, weil z.B. behinderte Menschen durch minderwertige und ungesetzliche (Sozial-)Gesetze und willkürlichen Vollzug um ihre höherwertigen (Grund-, Freiheits- und Menschen-)Rechte betrogen werden.
    Was die Kontrolle der „Absichtsbehörden“ wert ist und warum das so ist, habe ich schon angedeutet. Die Prekarisierung von Pflege und Betreuung durch gewissenlose Ökonomisierung findet nicht nur in privaten Einrichtungen statt, sondern genau so in öffentlichen.
    Den Satz mit Heimhilfe und Heimpflege verstehe ich nicht ganz. Das Problem, dieser Dienste ist, dass ihr Angebot sehr von den Bedürfnissen und den Lebensrealitäten behinderter Menschen entfernt sind, weshalb auch das Menschenrecht auf „Persönliche Assistenz“ bestünde, welches aber den meisten Menschen mit Behinderung in Österreich auch rechtswidrig verwehrt wird.
    Zu Ihrem letzter Satz: Ja, aber fast alle möchten nicht nur, sondern jeder behinderte Mensch hat, wie Nichtbehinderte auch, das Recht darauf, mit seiner Familie oder wo auch immer und mit wem auch immer zu leben. Es darf niemand gezwungen werden in Sondereinrichtungen für behinderte Menschen zu leben. Auch nicht in sogenannten Behinderten-Wohngemeinschaften, die fast nie wirklich WG- oder familienähnlich sind, sondern bloß kleinere „Heime“. Die Menschenrechtswidrigkeit liegt in der Aussonderung und Segregation nach Merkmalen, die der Mensch nicht beeinflussen kann. Der Zwang erfolgt in der Regel per faktischer Nötigung durch ungesetzliche Landessozialgesetzgebung, welche den Menschenrechtsgenuss z.B. unter Ressourcen- und/oder Budgetvorbehalt stellen, dabei sogar noch die Ressourcen willkürlich und mutwillig beschränken, z.B. mittels Stundenobergrenzen oder unsachliche restriktive Einschränkung auf wenige bestimmte Dienstleistungsanbieter.

  • @Gerhard Lichtenauer,ja wir Leben in einem Rechtsstaat,wobei Menschen Menschen mit besonderen Bedürfnissen immer noch ausgegrenzt werde
    –> selbstbestimmendes Leben wo sie oftmals nicht die Wahl haben wo Sie bleiben möchten
    Zur Aufklärung (Verstaatliche Heime) hab ich eher an Institutionen gedacht
    wo solcher Menschen betreut werden und nicht gequält werden.
    Aber in Anbetracht solcher (Heime) wo auf wohltätige Basis gearbeitet wird führt eben auf zu wenig Kontrolle. Da kann ich wiederrum auf Heimhilfe und Heimpflege zurückgreifen wo vom Staat einsparrungen gefordert wird.
    Welche Menschen möchten nicht gern zu Hause bei der Familie sein ?

  • @Günther Hojesky, möglicherweise leben Sie ja in einem Rechtsstaat. Für Österreich kann ich mir Ihr Ansinnen jedenfalls nicht als zielführend vorstellen, weil die „Absichtsbehörden“ gleichzeitig Kostenträger sind und somit einzig die Ökonomisierung vorantreiben. In einer Demokratie, in der laut Umfragen 90% der Bevölkerung nicht in einem „Heim“ leben wollen, muss es selbstverständlich sein, diese Sonderwelten ersatzlos abzubauen.

  • Grundsätzlich darf man öffentl. Wohlfahrten nicht in ein dunkles Licht setzen. Demnach kommen derartige Vorfälle leider aus rel. Glaubensbetreiber wie Kapuziner, Franziskaner etc. die solche Heime betreiben.L eidtragende sind Menschen mit Behinderung die das Leben leider nicht selbst bestimmen können und Ihres Schicksal überlassen werden. Ich frage mich wie lange ein Staat wie Österreich hierbei noch zuwartet, wieviele solcher Kinder müssen noch leiden bis der Staat endlich reagiert??! Warum wird nicht endlich auf verstaatlichen Heime gedacht?

  • Ich weiß nicht wie lange das her ist, dass solche Vorkommnisse passiert sind. Ich selbst war Anfang der 50ziger Jahren in einem Schulinternat, von Klosterschwestern geführt, in Scharnitz untergebracht und habe auch etliche Grausamkeiten dort gesehen und miterlebt. Damals gab es wirkich Zuckerbrot und Peitsche. Alles war möglich! Doch eines muss man schon wissen, vor 50 Jahren war die Erziehung und der Umgang in den Familien selbst sehr verroht. Watschen waren an der Tagesordnung, fast in jeder Familie. Das hat ja jahrelang auch die Kirche gepredigt. Strafe muss sein!! Jetzt sind wir in einem neuen Zeitalter angekommen. Ich hoffe sehr, wir kommen da auch gut voran. Zum aufarbeiten gibt es leider noch genug!!

  • ich habe im elisabethinum 9 monate als zivildiener und 1 monat als angesteller im jahr 09/10 gearbeitet und muss sagen ich war mit der umgangsweise mit den kinder sehr zufrieden. nie habe ich erlebt wie kinder unmenschlich behandelt wurden. kinder laufen fröhlich durch die einrichtung und gehen sehr offen ein einen zu.
    die im artikel angeklagte schwester war meine gruppenleiterin mit der ich ca 25 stunden in der woche zusammengearbeitet habe. die kinder wurden ein paar mal in ihre schranken gewiesen doch niemals auf handgreifliche art und weise. momentan besuche ich täglich die kinder im elisabethinum weil sie mir einfach so ans herz gewachsen sind. die einrichtung hat auf mich einen sehr positiven eindruck gemacht und wird mir immer schön in erinnerung bleiben!!

  • Ist ja alles schön und gut wenn gefordert wird, dass großheime abgeschafft werden, aber es wird hier mMn auf einiges vergessen. Ein Kind, kann nicht selbstbestimmt Leben. Andrea sagt, sie war von 7 bis 10 Jahren im Heim. Tja, warum wurde sie dort hin geschickt? Weil die Eltern wohl nicht die Zeit, Kraft, oder was auch immer hatten, um sich um sie zu kümmern. Das ist schade! Aber wo sollen Kinder sonst hin? Es macht ja auch keinen Sinn wenn die Kinder zu Hause sind aber die Eltern total überfordert oder genervt sind und dann das Kind erst zu kurz kommt.
    Was ist mit geistig Behinderten Menschen die einfach nicht selbst bestimmt leben können? Ich bezweifle dass es die Möglichkeit gibt, alle Personen die sich nicht um sich selbst kümmern können in WGs unterzubringen. Dafür gibt es weder den Platz noch das Personal! Behinderung ist nicht gleich Behinderung und man muss auf alle Fälle eingehen.

  • GROSSHEIME GEHÖREN konsequent ABGESCHAFFT!!!

    DAS RECHT AUF FREIE WAHL DES LEBENSWOHNRAUMS MUSS J E D E M MENSCHEN GEWÄHRT WERDEN UND ZUGÄNGLICH SEIN!
    das ist ein menschenrecht!

    ich schließe mich vollinhaltlich den worten von volker schönwiese und norbert krammer an. unrecht und missstände müssen aufgeklärt werden. verantwortliche zur rechenschaft gezogen und erlittenes leid entschädigt werden!
    als selbst betroffene rollstuhlfrau (pflegegeldstufe 7) machte ich im alter von 7 bis 10 jahren die eigene erfahrung einer heimunterbringung in einer großinstitution (dr.adolf lorenz heim, kanitzgasse 8, 1230 wien) und erlebte in sehr jungen jahren was es heißt, auf bett und nachttisch reduziert zu werden, stundenlang vor dem eigenen essen strafsitzen zu müssen bis man aufgegessen hatte, nichts zu trinken zu bekommen, damit man die rollstuhlkinder nicht zu oft aufs clo setzen muss, oder bereits am nachmittag um 16.30 ins gitterbett mit stahlstäben verfrachtet zu werden, weil man nicht mehr angezogen wird…
    massiveren gewalttaten blieb ich zum glück verschont.

    wir müssen alles daran setzen das menschen mit behinderungen selbstbestimmt und mit der notwendigen persönlichen assistenz leben können!
    das ist auch ein menschenrecht!

  • Großeinrichtungen müssen der Vergangenheit angehören!, ja da ist Schönwiese voll beizupflichten. Schnell auflösen und rasch das geschehene Unrecht und Leid aufklären, sich entschuldigen, entschädigen und weitere Konsequenzen für die Täter setzen. Und das als erster Schritt, denn Heime bleiben totale Institutionen, damit totalitär und sehr anfällig für Gewalt und Entrechtung

  • Dieser Artikel hat mich sehr getroffen. Wahr selber von 1967-1977 im Elisabethinum. Von 1967 – 1973 in Innsbruck und weiters bis 1977 in Axams. Zu den Vorwürfen muss ich sagen, dass sie leider stimmen. Habe sie auch am eigenen Leib erfahren. Ohrfeigen gab es immer wieder. Das erbrochene Essen wurde einem wieder in den Mund geschoben. Mir geht es mit diesen Zeilen darum, zu bekräftigen, dass es war.
    Ich fordere die Verantwortlichen dazu auf, sich endlich der Wahrheit zu stellen und dafür zu sorgen, dass für die Erziehung von Kindern mit Beeinträchtigungen nur Personal heran gezogen wird, das menschlich und fachlich dazu in der Lage ist. Weiters müssen Strukturen geschaffen werden, die den Autoritäts- und Machtmissbrauch verhindern.

  • Meiner Meinung nach wäre es ein wichtiges Projekt, eine standardisierte Befragung über die Zufriedenheit lückenlos mit allen BewohnerInnen in Heimen durchzuführen. Die Herausforderung ist, daß es in leichter Sprache zu formulieren ist und daß die Befragung durch unabhängige Personen stattfinden. Ich bin sicher, daß da einige Mißstände zutage treten, die nicht vor 20 Jahren passiert sind!

  • Schönwieses Meinung wird vermutlich jeder/e uneingeschränkt teilen, dem/der der Bezug zu dem, was Menschenwürde und -recht anlangt, nicht fremd ist. Leider hat der österreichische Staat hier so seine generellen Probleme, deshalb sind auch seine offenbaren Probleme bei und hiermit auch nicht verwunderlich. Ignoranz bei so wesentlichen und so entscheidenden Fragen bedeutet Mitverantwortung für alles, wofür an Abscheulichkeiten dieser Art und Weise auch in der Zukunft noch Tür und Tor geöffnet bleiben! Und Mitverantwortung bedeutet nun einmal auch Mitschuld!

  • den kompletten Artikel finden Sie übrigens unter: http://www.integration-tirol.at/news.html

  • Ich habe vor einigen Jahren (2004 / 2005) dort ein Praktikum gemacht – und mich sehr gewundert, dass dieses Haus als Vorzeigeinstitution empfohlen wird! Alleine schon die Tatsache, dass ich scheinbar die erste Dipl. Kinderkrankenschwester war, die diese Institution betreten hat, wo meiner Meinung nach dort ein pflegerisches Arbeitsfeld für Dutzende meiner Berufskategorie wäre!! Die Leiterin meiner zugeteilten Wohngruppe hatte keinerlei Ausbildung (weder pflegerisch noch pädagogisch), obwohl schwerstbehinderte Kinder in dieser Gruppe waren, ein Kind mit 24 Std. Sondennahrungsversorgung. Aber wenn man muss und will, geht scheinbar auch der Betrieb mit gutgewillten FSJ-lern, die es zuhauf dort gab … eine Angestellte hat zb. Antibiotika eines Kindes geringer dosiert mit der Begründung, „damit es sich länger ausgeht“ … ich habe tagebuchmässig jeden Tag dokumentiert, damit ich die vielen Geschehnisse nicht vergesse …

  • Der Name sagt ja schon alles;“Liebeswerk der Kapuziner“! Katholischer geht es nicht mehr, und wenn man gesehen hat wie die sogenannten Katholischen Heimen früher mit den Schülern umgegangen sind? Da ist es heute leider auch nicht besser in jeder Hinsicht!

  • Da Tirol wie Niederösterreich zu den Exklusions-Champions gehört, hoffe ich für die versprochene Aufklärung dieser Vorwürfe: dass in Tirol die Landesaufsichtsbehörden, Staatsanwaltschaft und Landesgericht, Landeskriminalamt, Oberstaatsanwaltschaft und Weisungsabteilung des Justizministeriums nicht per se anerkannte Institutionen als sakrosankt behandeln und nicht alle Unrechtsmittel des Österreichischen AmtsmissBrauchtums ausschöpfen, wie dies andernorts Tradition hat. Da die meisten Fälle von Misshandlungen (falls sie stattgefunden haben) inzwischen verjährt sind, wünsche ich der beschuldigten Einrichtung trotzdem eine schonungslose Klärung und reinigende Aufarbeitung und Neuorientierung.
    Die Aufzeigenden von Missständen aber wegen behaupteter Rufschädigung zu verklagen, weil angeblich immer alles in Ordnung war und die Übergriffe nur erfunden wären, wie dies andernorts im Namen der „Barmherzigkeit“ versucht wird, rate ich ab. Die Zeiten haben sich geändert. Es würde letztlich, wie es andernorts auch kommen wird, noch mehr ans Licht kommen, denn die Wahrheit ist die Wahrheit.

  • Der entsprechende „Echo“ Zeitungsartikel ist bis auf die im Artikel verlinkte Presseaussendung online (noch) nicht abrufbar, hier aber einige frühere Artikel zu den in letzter Zeit publik gewordenen Auswüchsen Tiroler Heimerziehung auf http://www.echoonline.at: Die Wahrheit ist die Wahrheit (1.7.2010) Link: j.mp/9a4z8D – Die Verwahrung der Verwahrlosten (3.6.2010) Link: j.mp/aGWcC3 – Kindesmissbrauch ist Teufelswerk (1.4.2010) Link: j.mp/crener