SPD stimmt über Aus von Berliner Sonderschulen ab

Die SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus stimmt am 7. Dezember 2010 darüber ab, ob die mehr als 30 Sonderschulen für lern- und sprachbehinderte sowie verhaltensauffällige Kinder ab 2012 aufgelöst werden sollen.

Brandenburger Tor in Berlin
BIZEPS

Kinder mit solchen Behinderungen würden dann künftig normale Regelschulen besuchen, erfuhr die Berliner Zeitung aus Fraktionskreisen.

„Die Inklusion ist schwerpunktmäßig auf Schüler mit den sonderpädagogischen Förderbedarfen Lernen, emotionale und soziale Entwicklung sowie Sprache zu konzentrieren“, zitiert das Hauptstadt-Blatt heute aus dem SPD-Antrag. Eltern dieser Kinder hätten künftig die „Wahl zwischen verschiedenen Regelschulen mit ihren spezifischen Schwerpunkten“. Von der Inklusion erhoffen sich die Initiatoren, dass auch mehr behinderte Kinder einen Schulabschluss schaffen als bisher.

Der Antrag dient parteiintern auch dazu, Druck auf den parteilosen Finanzsenator Ulrich Nußbaum (für SPD) auszuüben, schreibt die Berliner Zeitung. Denn bereits seit September liegt eine Senatsvorlage ähnlichen Inhalts, von der Bildungsverwaltung erarbeitet, bei der Finanzverwaltung. Doch Nußbaums Behörde verweigert bisher die notwendige Unterschrift. „Nußbaum mauert, weil er aus finanziellen Gründen keine Inklusion will“, hieß es am Wochenende aus der SPD-Fraktion.

Tatsächlich werden für die Inklusion zusätzliche Sonderpädagogen benötigt, auch müssten Weiterbildungs-und Beratungszentren eingerichtet werden, wie es in dem Antrag heißt. Eine genaue Geldsumme wird jedoch nicht genannt.

Für schwerst mehrfach behinderte Kinder soll es weiter eigene Förderschulen etwa für geistige oder körperliche Entwicklung geben. Geplant ist, die Umwandlung der Sonderschulen ab 2012 zu beginnen und dann innerhalb der kommenden fünf Jahre umzusetzen.

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