Lebenshilfe fordert Inklusionsfahrplan zur Bildungsreform

Inklusiver Unterricht soll zur Regel werden, Sonderschule zur Ausnahme

Germain Weber
Lebenshilfe Österreich

„Der Unterricht von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischen Förderbedarf soll in Zukunft in der Regelschule stattfinden anstatt in der Sonderschule“, bekräftigt heute Lebenshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Germain Weber die Forderung der Lebenshilfe Österreich zur Bildungsreform knapp vor Schulschluss. „Die inklusive Schule, wie sie die UN-Behindertenrechtskonvention fordert, duldet kein zweigleisiges Unterrichtsmodell. Kinder mit Behinderungen haben das Recht, gemeinsam mit anderen Kindern im Verbund zu lernen.“

Weber kritisiert das Fehlen eines Gesamtkonzepts, das zu einer umfassenden Bildungsreform führt. Die Lebenshilfe Österreich fordert einmal mehr einen Inklusionsfahrplan für die Bildungspolitik mit klaren Ziel- und Terminvorgaben. „So begrüßenswert die Integration von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf nach der 8. Schulstufe auch ist, es handelt sich dabei um den berühmten Tropfen auf dem heißen Stein. Die Politik konnte sich noch immer nicht zu einer großen Reform im Bildungsbereich durchringen“, klagt Weber.

Wie der inklusive Unterricht in Österreichs Schulen Einzug halten kann, hält die Lebenshilfe in ihrem Stufenplan fest. Dieser sieht bis 2016 eine Umwandlung der Sonderschulen in inklusive Schulen vor. „Inklusion erfordert einen radikalen Umdenkprozess. Kinder mit Behinderungen sollen von Anfang als selbstverständliche Teilnehmer unseres Bildungssystems wahrgenommen werden. Das hat den Vorteil, dass wir uns kostenintensive und langwierige Integrationsmaßnahmen ersparen“, betont Weber.

Bei der inklusiven Schule geht es darum, so früh wie möglich alle Begabungen des Kindes zu fördern und Schwächen auszugleichen. „Inklusion ist Integration um Wellenlängen voraus“, macht sich Weber abschließend für das inklusive Bildungsmodell stark.

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