Welt-Down-Syndrom-Tag – Königsberger-Ludwig pocht auf Inklusion

Jeder Mensch muss in unserer Gesellschaft Platz haben und sich entfalten können

Ulrike Königsberger-Ludwig
SPÖ

Anlässlich des Welttages für Menschen mit Down Syndrom bekräftigt Ulrike Königsberger-Ludwig, SPÖ-Sprecherin für Menschen mit Behinderung, ihre Forderung, diese Bevölkerungsgruppe voll in die Gesellschaft zu inkludieren. „Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch – ob mit oder ohne Behinderung – in unserer Gesellschaft Platz hat und sich entfalten kann“, fasst Königsberger-Ludwig heute, Freitag, zusammen. 

„Politik für Menschen mit Behinderungen ist eine Querschnittsmaterie, die alle Lebensbereiche umfasst. Der Down-Syndrom-Tag am 21. März ist eine gute Gelegenheit, einmal mehr genau darauf aufmerksam zu machen“, erklärt Königsberger-Ludwig.

Auf dem Weg hin zu mehr Inklusion gebe es große Bemühungen, es ist der SPÖ-geführten Bundesregierung in den vergangenen Jahren gelungen, eine Reihe von Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen umzusetzen. „Für Menschen mit Down-Syndrom ist die Regelung wichtig, dass sie auch nach einem gescheiterten Versuch, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, wieder Familienbeihilfe und Waisenrente beziehen können“, freut sich die Abgeordnete, dass diese Gesetzesänderung nach vielen Verhandlungen umgesetzt werden konnte.

„Das gibt Menschen mit Behinderungen Sicherheit und vor allem die Möglichkeit, ohne Angst diesen so wichtigen Versuch, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen, zu unternehmen“. Darüber hinaus hat sich das Bundesweite Arbeitsmarktpolitische Behindertenprogramm (BABE) als wichtiges Instrument erwiesen, um Menschen mit Behinderungen dauerhaft in den 1. Arbeitsmarkt zu integrieren. „Anhand der im BABE geschaffenen Strategien konnten Lohnkostenzuschüsse, technische Hilfen, Mobilitätshilfen, Arbeitsassistenz und Jobcoaching gefördert werden“, so die Abgeordnete.

Inklusion ist auch für die Bundesländer eine Herausforderung. Königsberger-Ludwig appelliert an diese, sicherzustellen, dass Behinderten-Werkstätten ausreichend ausgestattet sind und eine faire Entlohnung bieten. „70 Euro Taschengeld im Monat sind das falsche Signal, davon kann man sich nicht selbst versorgen. Vor allem sollen Menschen für ihre Arbeit auch eine angemessene Entlohnung erhalten, um an der Gesellschaft teilhaben zu können. Neben der Entlohnung geht es vor allem auch um die Wertschätzung, die beispielsweise Menschen mit Down-Syndrom und Menschen mit Lernschwierigkeiten, die in solchen Werkstätten arbeiten, verdienen“, erklärt Königsberger-Ludwig.

Neben dem Zugang zu Arbeit ist es für Menschen mit Behinderungen aber auch wichtig, an allen anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens teilhaben zu können. Dafür wurde das Behindertengleichstellungsgesetz beschlossen, die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ratifiziert und der Nationale Aktionsplan (NAP) ressortübergreifend erstellt. „Diese gilt es nun konsequent umzusetzen, damit Inklusion nicht nur ein Schlagwort ist, sondern gelebt wird“, ist Königsberger-Ludwig überzeugt und erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass seit 1.1.2016 Unternehmen verpflichtet sind, Waren und Dienstleistungen barrierefrei anzubieten.

Dies gilt insbesondere auch für Websites, damit Informationen und Angebote von Unternehmen zugänglich sind. „Ich wünsche mir, dass die Unternehmen in Österreich diesen Auftrag ernst nehmen, Angebote schaffen und die ‚Leichter Lesen‘-Variante für Internetdienste ausbauen“, unterstreicht Königsberger-Ludwig.

Die Behindertensprecherin nimmt den Welt-Down-Syndrom-Tag auch zum Anlass, um den Reformprozess rund um das Sachwalterschaftsrecht zu thematisieren. „Statt über die Köpfe von besachwalteten Menschen zu entscheiden, sollen diese in ihrer Entscheidungsfindung unterstützt werden. Diese Reform darf nicht im Sand verlaufen. Sie ist notwendig, um das Selbstwertgefühl und die Teilhabe von betroffenen Menschen zu stärken“, fasst Königsberger-Ludwig die wichtigsten Eckpunkte zusammen.

„Es ist gerade in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung, die Devise ‚Nichts über uns ohne uns‘ der Behindertenorganisationen ernst zu nehmen, denn Menschen mit Behinderungen sind selbst die ExpertInnen, wenn es darum geht, auf ihre Bedürfnisse einzugehen und Inklusion voranzutreiben.“ 

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