Ab ins Heim statt altern daheim

Die Landesregierung will aus dem bisherigen Krankenhaus in Mariazell eine Pflegeeinrichtung machen. Das ist weder für Menschen mit Pflegebedarf noch für das Land eine gute Lösung.

Tafel mit dem Aufdruck Steiermark
BilderBox.com

Der Kleinen Zeitung – Ausgabe Mürzzuschlag ist heute zu entnehmen, dass die Landesregierung für das LKH Mariazellerland in St. Sebastian eine „Einrichtung für ältere Menschen mit Behinderung“ plant. LH Stv. Schrittwieser verweist auf den großen Bedarf: „Die Wartelisten sind entsprechend lang“.

Die Steirische Behindertenhilfe setzt sich seit Jahren dafür ein, dass in den Gemeinden Leistungen für diese Zielgruppe aufgebaut werden. Menschen mit lebenslanger Behinderung werden heute älter und ältere Menschen werden im hohen Alter vielfach behindert.

Präsident Franz Wolfmayr hat in seiner Funktion als Präsident der Europäischen Vertretung der Dienstleistungsorganisationen für Menschen mit Behinderung letzte Woche in Linz zu diesem Thema in einer internationalen Konferenz „Old, so what, …“ Europäische und amerikanische ExpertInnen zusammengeführt. „Alle internationalen Daten und Erfahrungen zeigen klar, Institutionen sind die teuerste und die schlechteste Lösung für die Betroffenen“. Im sozialen Umfeld aktiv und gesund alt werden können, ist die erste Wahl, auf die sich weltweit Sozialpolitik und soziale Dienstleistungen ausrichten.

Auch die UN Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderung lässt den Bau von Institutionen nicht mehr zu. Mit dieser Konvention hat sich Österreich verpflichtet, Isolation zu verhindern und gemeindenahe Dienstleistungen und die notwendige Assistenz auszubauen. Präsident Peter Ripper: „Der vorgelegte Vorschlag würde eine besonders unglückliche Verbindung herstellen zwischen Krankenhaus und älteren Menschen. Ältere Menschen sind nicht krank, sie wollen in ihrem gewohnten Umfeld alt werden und sterben“.

Der Dachverband Die Steirische Behindertenhilfe hat Konzepte für gemeindenahe Leistungsarten auch für ältere Menschen mit Behinderung entworfen. „Die Methodik haben wir entwickelt. Wir betreuen diese Menschen auch bereits in den Regionen. Es braucht nur einen entsprechenden Ausbau in den Regionen und kein Krankenhaus in Mariazell“, so Franz Wolfmayr. Diese notwendigen Maßnahmen zu setzen, daran arbeitet Die Steirische Behindertenhilfe in allen Regionen in Zusammenarbeit mit der Landesregierung gerne weiterhin zusammen.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich