Beschäftigung Behinderter:  Drehen an der Kostenschraube hilft nicht weiter

WKÖ-Gleitsmann: Nur aktive Unterstützungsmaßnahmen für Betriebe schaffen wirklich Jobs

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„Wenn man die Beschäftigungsrate von Menschen mit Behinderung wirklich nachhaltig und spürbar erhöhen möchte, ist ein weiteres Drehen an der Kostenschraube für Betriebe der falsche Weg“, hält Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung für Sozialpolitik in der Wirtschaftskammer Österreich, fest.

„Fakt ist: Österreichs Betriebe beschäftigten derzeit mehr als 100.000 Menschen mit Behinderung. Und wir bekennen uns zur Integration von behinderten Menschen in die Berufswelt. Deshalb fordert die Wirtschaftskammer die Schaffung von sinnvollen Anreizen und Unterstützungsmaßnahmen für Betriebe, die Menschen  mit Beschäftigung einen Arbeitslatz geben, wie etwa Prämien oder einen leichteren Zugang zu Förderungen“, so Gleitsmann.

Bei der Diskussion um fehlende Jobs für Menschen mit Behinderung dürfe aber nicht die Realität der Arbeitswelt außer Acht gelassen werden, betont der WKÖ-Experte: „Jetzt schon können viele Betriebe ihre Pflichtzahl deshalb nicht erreichen, weil auf dem Arbeitsmarkt nicht genügend  begünstigte behinderte Menschen mit den gesuchten Qualifikationen verfügbar sind. Betriebe finden oft keine geeigneten Kandidaten, insbesondere in Branchen mit begrenzten Einsatzmöglichkeiten wie etwa auf dem Bau oder im Verkehrssektor. Eine Verschärfung der Ausgleichstaxe wäre nur eine sinnlose Kostenbürde für die Betriebe, würde aber an diesen Tatsachen auch nichts ändern“.

Von der vom Sozialministerium angekündigte Evaluierung des Systems der Ausgleichstaxe  erhofft sich die WKÖ eine Verbesserung der Förderzugänge und -maßnahmen für Betriebe. „Anreize und Unterstützung wären hilfreich – noch höhere Kosten für die Unternehmen und ein noch höherer bürokratischer Aufwand helfen aber niemandem“.

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