Broschüre: „Graz – für behinderte Menschen“

Die "Projektgruppe Stadtführer" der Österreichischen Gesellschaft für Muskelkranke (Landesgruppe Steiermark) erstellt unter der Leitung von Sabine Bayer und Josef Mikl einen Stadtführer für behinderte Menschen in Graz.

Die „Projektgruppe Stadtführer“ der Österreichischen Gesellschaft für Muskelkranke (Landesgruppe Steiermark) erstellt unter der Leitung von Sabine Bayer und Josef Mikl einen Stadtführer für behinderte Menschen in Graz.

Die Broschüre „Graz – für behinderte Menschen“ soll voraussichtlich im September 1994 erscheinen. In „Graz – für behinderte Menschen“ werden alle öffentlichen Gebäude, Kultur- und Sportzentren, Freizeiteinrichtungen, Museen und Galerien, Kirchen und Pfarrämter, Apotheken, Reisebüros, Hotels, Pensionen, ausgewählte Gaststätten, Kinder-, Jugend-, Fortbildungs- und Beratungszentren, Messegelände, Universitäten usw. sowie barrierefreie und/oder bedingt barrierefreie Arztpraxen und Bankfilialen beschrieben.

15 Mitarbeiter der Projektgruppe haben in den vergangenen Monaten etwa 1.200 Objekte auf ihre Benutzbarkeit für RollstuhlfahrerInnen untersucht. 750 Ärztinnen und Ärzte wurden zweimal schriftlich ersucht, Fragebögen auszufüllen und an die Projektgruppe zurückzusenden.

Der Rücklauf lag bei zirka 30%. Alle an 150 Bankfilialen gesandte Fragebögen wurden ausgefüllt zurückgeschickt.

Derzeit werden die Aufzeichnungen der Fragebögen erfaßt und für die Textverarbeitung aufbereitet. Genaueres über die Behindertengerechtigkeit von Graz zu berichten, ist erst nach der Auswertung aller Fragebögen möglich.

Grundsätzlich ist zu sagen, daß in Graz noch ein großer Nachholbedarf in Sachen Behindertengerechtigkeit besteht, obwohl in den vergangenen Jahren einiges auf diesem Sektor geleistet wurde.

Da behinderte Menschen nach wie vor viel an Aufklärungsarbeit leisten und PolitikerInnen immer wieder auf die Bedürfnisse behinderter Menschen aufmerksam machen, ist zu hoffen, daß in den nächsten Jahren der Abbau von Barrieren in der gebauten Umwelt forciert wird.

Gelingen wird das allerdings nur dann, wenn bereits in der Planung von Neu- bzw. Umbauten auf Barrierefreiheit geachtet wird. Derzeit ist es so, daß in den meisten Fällen an Barrierefreiheit erst gedacht wird, wenn betroffene Menschen intervenieren (Bundesstadion Liebenau, Tiefgaragen, Schulen, Forum Stadtpark, Zeughaus).

Ein Kuriosum,

das der Barrierefreiheit von Graz nicht förderlich ist, scheint berichtenswert. Ein von allen im Gemeinderat vertretenen Parteien eingebrachter Antrag, der einen „Grundsatzbeschluß des Gemeinderates zur Barrierefreiheit der Stadt Graz“ zum Ziel hatte, wurde abgelehnt.

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