Chalupka zu Schulbeginn: Integration darf nicht um 13:00 Uhr enden

Diakonie fordert integrative Nachmittagsbetreuung für Kinder mit Behinderungen

Michael Chalupka
Diakonie

„Integration endet derzeit um 13:00 Uhr, weil schlichtweg keine Angebote für Nachmittagsbetreuung zur Verfügung stehen,“ nimmt Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich, den Schulbeginn zum Anlass, um auf diese Lücke hinzuweisen.

„Auch im Rahmen von integrativ geführten Schulen kann oft keine integrative Nachmittagsbetreuung geboten werden, weil die Finanzierung dafür einfach fehlt. Die Diakonie fordert daher den Ausbau von integrativer Kinderbetreuung – in Kinderkrippen, Kindergärten, Horten und schulischer Nachmittagsbetreuung.“

Zwar wurde laut Diakonie Anfang Juni 2013 die Verlängerung der „15a Vereinbarung über den weiteren Ausbau ganztägiger Schulformen“ bis zum Schuljahr 2018 /2019 beschlossen. Damit verbunden ist auch eine geringfügige Ausweitung der Gelder. „In Wirklichkeit ist jedoch die Zielsetzung der 15a Vereinbarung, mehr integrative Nachmittagsbetreuung anzubieten, ein Lippenbekenntnis. Denn mit 9.000 Euro pro Jahr und Gruppe kann keine zusätzliche Stützkraft, die für integrative Betreuung notwendig ist, finanziert werden,“ so Chalupka. „Zusätzlich wird die 15a Vereinbarung nur als Anschubfinanzierung gedacht. Die Bundesländer müssten diese Gelder aufstocken. Ob hier entsprechende Maßnahmen gesetzt werden, ist nicht sicher.“

Mit der Neugründung einer Diakonie-Schule in Wien Donaustadt zeigt die Diakonie ihr Engagement im Bereich Integration und Inklusion: Das Schulgebäude wird im Hinblick auf Inklusion von Schüler*innen mit Behinderung erbaut. Schon während der Bauphase wird in angemieteten Räumlichkeiten am Schulgelände nach den Grundsätzen des Inklusiven Lernens unterrichtet. „Wir freuen uns, dass bereits mit dem heurigen Schulanfang die erste Integrationsklasse im ERG Donaustadt gestartet werden kann. Der Wermutstropfen ist aber auch hier, dass für eine Integrative Nachmittagsbetreuung keine Förderung gibt“, berichtet Veronika Weisskircher, Geschäftsführerin der Diakonie Bildung.

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