Concordia Preise 2023: Dossier, andererseits und Gerhard Haderer ausgezeichnet

Im Wiener Parlament wurden am 3. Mai 2023 die renommierten Concordia Preise an die Redaktionen Dossier und andererseits sowie an den Karikaturisten Gerhard Haderer vergeben. Die Preisträger wurden für ihre hervorragenden Beiträge zu Pressefreiheit, Menschenrechten und für ihre künstlerische Integrität geehrt.

Gruppenfoto mit allen Preisträger:innen beim Concordia-Preise 2023
Parlamentsdirektion/Ulrike Wieser

Die Redaktion Dossier wurde in der Kategorie Pressefreiheit ausgezeichnet. Die Laudatorin Anneliese Roher, eine prominente Journalistin, lobte das Team für seine hartnäckige Untersuchung der Verquickungen von Werbung, Politik und Medien und für seine Entschlossenheit, das Medium trotz vieler Widerstände aufzubauen. „Was wir heute mit euch und für euch feiern, ist eure unglaubliche Durchhaltefähigkeit!“, so Roher.

Chefredakteur Florian Skrabal nutzte seine Preisrede, um das intransparente System der staatlichen Inseratenvergabe zu kritisieren und die Bereitschaft mancher Medien, sich davon beeinflussen zu lassen. „Das System öffnet der Korruption Tür und Tor“, warnte Skrabal.

Das junge inklusive Medienprojekt „andererseits“ wurde in der Kategorie Menschenrechte für ihre Dokumentation „Das Spendenproblem” geehrt. Corinna Milborn lobte in ihrer Rede den bahnbrechenden Journalismus der Redaktion und betonte die menschenrechtliche Dimension ihres Auftrags für mehr Inklusion: „Wenn man Menschen mit Behinderung ihre Menschenrechte nimmt, nimmt man sie uns allen”.

In einer gemeinsamen Dankesrede stellten Katharina Brunner, Fabian Füreder und Lisa Kreutzer die Prinzipien der Arbeit von “andererseits” vor und kritisierten die Medienpolitik, die junge innovative Medien wie ihres ignoriere.

Der Ehrenpreis der Concordia ging an den Karikaturisten Gerhard Haderer. Katharina Stemberger, Schauspielerin und Aktivistin, würdigte in ihrer Laudatio den Karikaturisten für seine „fröhliche Unbestechlichkeit”. Haderer habe immer wieder lukrative Werbeaufträge für Produkte abgelehnt, mit denen er nicht einverstanden war, denn er richte sich nach der Maxime: „Wichtiger als die Dinge, die man macht, sind die Dinge, die man nicht macht.”

Haderer nutzte seine kurze Dankesrede, um einen ironischen Wunsch an die Politiker:innen zu richten: „Benehmen Sie sich weiterhin so schlecht, wie Sie es tun“. Damit seien sie nämlich „die besten Mitarbeiter:innen des Karikaturisten”.

Gruppenfoto Preisträger:innen 'anderereseits'
Gruppenfoto Preisträger:innen ‚anderereseits‘ – Parlamentsdirektion/Ulrike Wieser

Siehe: Berichte, Fotos und Video vom Parlament

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