Das Leben selbst in die Hand nehmen

Grete Obermair (Name ist frei erfunden) fühlt sich betrogen.

Aufgrund ihrer Behinderung wohnt sie in einer Wohngemeinschaft, eine Sachwalterin, die sie bisher persönlich noch nicht kennenlernen konnte, wurde ihr ohne ihr Wissen bestellt. Das Büro der Sachwalterin befindet sich im 3. Stock eines Altbaus ohne Lift. Frau Obermair erhält das Geld nur aufgeteilt ausbezahlt und weiß nicht, wie es derzeit um ihre Vermögenslage bestellt ist.

In dieser Situation wandte sich Grete Obermair an das Zentrum für Kompetenzen. Ein Termin wird vereinbart. In einem ersten Kontakt wird ihre Situation besprochen.

Nach diesem längeren Gespräch äußert die Ratsuchende den Wunsch, ein Gespräch gemeinsam mit der Sachwalterin zu führen. Die Beraterin, die selbst behindert ist, sagt zu, daß sie den Termin vereinbaren werde.

Gemeinsam mit der Beraterin kommt es zu einem Gespräch mit der Sachwalterin. Dabei wird Grete Obermair zum ersten Mal über ihre finanzielle Situation informiert. Die Ratsuchende lernt ihre Sachwalterin zum ersten Mal persönlich kennen. Dabei entsteht die Basis für eine Zusammenarbeit. Nächste Schritte werden vereinbart. Ziel ist eine eigene Wohnung.

Künftig bleiben Grete Obermair, die Beraterin und die Sachwalterin in regelmäßigem Austausch. Die ratsuchende Person kann mit diesem Schritt ein Stück weit ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen. Diese und ähnliche Lebenserfahrungen und Lebensgeschichten waren der Auslöser für die Idee eines Zentrum für Kompetenzen.

Das Zentrum für Kompetenzen arbeitet nach dem „Peer Counseling“ – Prinzip. Das bedeutet, daß hier behinderte Frauen und Männer mit den unterschiedlichsten Lebenserfahrungen behinderte Personen beraten. Die eigene Behinderung der Beraterinnen hat auch eine Vorbildfunktion, die bei den ratsuchenden Personen eigene Kraft, Motivation und Eigeninitiative auslöst.

Die ratsuchenden Personen bestimmen Inhalt, Richtung, Ziel und Tempo der Beratung. Das „Zentrum für Kompetenzen“ versteht Beratung als Dienstleistung, die den behinderten Menschen den Zugang zu ihren Rechten zu eröffnen bzw. zu erleichtern hat und einen verbesserten Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe ermöglicht.

Beratung ist einer der wichtigsten Bausteine zur Förderung selbstbestimmter Lebensführung behinderter Menschen. Das „Zentrum für Kompetenzen“ sieht seine Aufgabe darin, den ratsuchenden Personen Werkzeuge in die Hand zu geben, um ein selbstbestimmtes Leben in Eigenverantwortlichkeit zu ermöglichen.

Die Beratung ist kostenlos. Das Projekt „Zentrum für Kompetenzen“ wird aus Mitteln der Beschäftigungsoffensive der österreichischen Bundesregierung finanziert.

Kontakt:
Zentrum für Kompetenzen
Beratungsstelle für behinderte Menschen
1150 Wien, Johnstr. 59/2
(Eingang: Johnstr. 61 im Hof)
Tel: 01 / 92 914 92, Fax: 01 / 92 914 92 – 33
info@zfk.at

Öffnungszeiten:
Mo – Fr von 9.00 Uhr – 13.00 Uhr und nach Vereinbarung
Das Büro ist barrierefrei zugänglich und nutzbar.

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