Der Kampf um das „integrierte“ Leben – in (Ohn-) Macht?

Jericho-Marsch für "Daheim statt Heim": Alle Mauern in den Köpfen müssen fallen - "Barrierefreiheit" für neues Denken im Hilfesystem

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Daheim-statt-Heim

Das Jericho-Projekt: Mittels siebenfacher Umrundungen der Stätten und Mauern von gesetzgebenden und ausführenden Institutionen wird auf Missstände im Hilfesystem für pflegebedürftige Menschen aufmerksam gemacht und eine tiefgreifende Umsteuerung auf allen Ebenen herausgefordert.

Forderungen

An die Führungen, Mandatare und Verwaltungen von Bund, Ländern und Gemeinden werden folgende Forderungen erhoben:

  • Übernahme von Verantwortung für soziale Gerechtigkeit, betreffend pflege- und assistenzbedürftige Menschen und ihrer mitbetroffenen Angehörigen bzw. Nahestehenden
  • Beachtung von internationalen und nationalen Grundrechten und Grundfreiheiten im Hilfesystem für ALLE Menschen, unabhängig von der Art und Schwere der Beeinträchtigung
  • Ende der Missachtung des laut Verfassung garantierten Benachteiligungsverbots aufgrund von Behinderung, soweit dies in den Möglichkeiten einer solidarischen Gesellschaft möglich ist
  • Abkehr des gesamten Hilfesystems vom Charakter der Befürsorgung und Bevormundung in (Aus)Sonder(ungs)anstalten, hin zur umfassenden gesellschaftlichen Teilhabe und Selbstbestimmung in frei gewählten Wohn-, Lebens- und Unterstützungsformen.
  • Bedarfsgerechte Unterstützung für ein Leben behinderter und älterer Menschen in der Mitte der Gesellschaft, also „Daheim statt im Heim“.

Jericho

Das historische Vorbild dieser (Ohn-)Macht-Demonstration steht in einem alten Buch eines von Unterdrückung geplagten Volkes drastisch beschrieben. Nach vierzigjähriger Wüstenwanderung hatten die Israeliten an der Schwelle zu Freiheit und Selbstbestimmung noch einen Sieg zu erringen – die Eroberung der Stadt Jericho, das Tor zum verheißenen Land – beschrieben im Buch Josua 6,15-20:

(v.16) Am siebten Tag … zogen sie siebenmal um die Stadt. …

(v.20) Da stürzte die ganze Mauer zusammen, …

Verlauf der Demonstration

Die Aktion verläuft als Schweigemarsch ohne Megaphone, Parolen, Transparente oder sonstige Hilfsmittel, auch Posaunen werden nicht hörbar sein. Mit einem stummen Protest wird die (Ohn-)Macht hilfebedürftiger Menschen demonstriert und der Protest gegen unerträgliche Rahmenbedingungen für beeinträchtigte und pflegebedürftige Menschen und ihre pflegenden Angehörigen zum Ausdruck gebracht.

Teilnehmer

Das „Projekt Jericho“ richtet sich an alle „Menschen und ihre Freunde“. Ein bis mehrere „zornige“, aber äußerst friedliebende Menschen mit Behinderung bzw. ihre Vertreter sowie ihre Angehörigen und Freunde, die nicht mehr „schweigen“ möchten, nehmen an den Protestmärschen sichtbar teil.

Unsichtbar mit dabei sind viele tausende Menschen, die „Vergessenen“ in unserem Land: Menschen mit hohem und höchstem Hilfe-, Pflege- und Assistenzbedarf. Behinderte Kinder bis pflegebedürftige Hochbetagte, welche von der Gesellschaft nicht die nötige Unterstützung erhalten, um ein menschenwürdiges, selbstbestimmtes, bedürfnisorientiertes Leben ohne vermeidbare Benachteiligungen durch die Gesellschaft führen zu können.

Die Aktion wird international unterstützt, indem Menschen mit gleichem Anliegen, zur gleichen Zeit virtuell „im stillen Kämmerlein“ bzw. mittels eines realen Jericho-Spaziergangs zuhause, also z.B. um das jeweilige Bezirks- Stadt oder Gemeindeamt, sich der Aktion begleitend anschließen und sich dadurch mit hilfebedürftigen Menschen solidarisieren und identifizieren.

Jericho-Märsche in allen Bundesländern

Diese stillen Protest-Aktionen finden in Österreich bereits seit 4. Juni 2007 statt. Für folgende Landtage und das Parlament haben bereits Märsche dieser Art im Stillen stattgefunden: Parlament (4.6. und 11.6.), Wien (11.6.), Niederösterreich (31.7.), Steiermark (25.6.) und Salzburg (17.8.).

In Klagenfurt findet der erste öffentliche Jericho-Marsch für Kärnten am Mittwoch 19.9.2007 statt.

Die weiteren Landesregierungen werden ebenfalls noch bis Jahresende 2007 „eingenommen“.

Das Jericho-Projekt wird auf unbestimmte Zeit, in unregelmäßigen Abständen, bis zur maßgeblichen Erreichung der Ziele fortgesetzt, wie sie auf der Homepage der Bürgerinitiative „Daheim statt Heim“ dargestellt und zusammengefasst im „Vision Statement“ der Initiative formuliert sind.

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