Deutschland: Petition für Untertitelung von Fernsehsendungen

Ein breites Bündnis von Organisationen hat eine Petition für eine verpflichtende Untertitelung von Fernsehsendungen in allen Bundesländern gestartet, die noch bis 31. August 2009 unterstützt werden kann.

Teletext im ORF
BIZEPS

„Am 1. Juni 2009 ist der 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag in Kraft getreten. In §3 Allgemeine Grundsätze heisst es: ‚(2) Die Anbieter nach Absatz 1 Satz 1 sollen über ihr bereits bestehendes Engagement hinaus im Rahmen ihrer technischen und finanziellen Möglichkeiten barrierefreie Angebote vermehrt aufnehmen.‘ Unsere Forderung: Nicht Sollen sondern Müssen!“, so die Ankündigung des Bündnisses in der Aufforderung zur Unterstützung der Petition.

Bernd Schneider von der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten – Selbsthilfe und Fachverbände e.V. freut sich darüber, dass innerhalb von wenigen Tagen bereits mehr als 10.000 Menschen die Petition unterstützen. Auch die katholische Hörgeschädigtenseelsorge im Bistum Augsburg unterstützt die Untertitel-Petition.

Die wahlweise hinzuschaltbaren Videotext-Untertitel gibt es seit 1980. Obwohl seit fast 30 Jahren ein Ausbau der Untertitelung gefordert wird, liegt der Anteil bei nur 10,3 Prozent (Stand April 2009 Untertitelstatistik).

Sollen wir weitere 30 Jahre warten, bis der Anteil auf 20 Prozent gestiegen ist? Wir sagen Nein und fordern eine Untertitelungspflicht im Rundfunkstaatsvertrag. Die Untertitelung muss innerhalb 10 Jahren auf 100 Prozent steigen“, heißt es in der Begründung für die Petition. Da der Rundfunk Ländersache ist, haben die Hörgeschädigten-Verbände Anfang Juni 2009 in allen Bundesländern einen entsprechenden Petitionsantrag eingereicht. Die Mitzeichnungsfrist endet am 31. August 2009.

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