Schule

Diakonie fordert von neuer Regierung mehr Chancen für benachteiligte Kinder

Chalupka: Bedingungen für Kinder schaffen, die allen nützen - sowohl den Schwachen als auch den Starken

Im Rahmen der heutigen Pressekonferenz der Diakonie Österreich zum Thema „Kinder ohne Chance? Zukunft für Kinder und Jugendliche in Österreich“ wurden Diakonie-Modelle präsentiert, die eine erfolgreiche Integration von Kindergarten- und Schulkinder ermöglichen. Des Weiteren wurden Chancen für Jugendliche mit sozial-pädagogischem Sonderbedarf in Ausbildung, Wohnen und Beruf aufgezeigt.

Diakonie Direktor Michael Chalupka: „Was es braucht, sind Lernbedingungen, die allen Vorteile bringen: Jene Lernbedingungen, die Kinder mit Behinderung oder jene aus sozial benachteiligten Familien zu überdurchschnittlichen Leistungen anregen, sind die gleichen, die auch bei besonders begabten
Kindern zu den besten Ergebnissen führen: In den Ländern, in denen die Aufstiegschancen für Kinder unabhängig von ihrer Herkunft besser gewährleistet werden, wird vor allem die starke individuelle Förderung von Kindern in heterogenen Gruppen praktiziert. Das sind gemischte Gruppen unter einem Dach mit einer Lernumgebung, die unterschiedliche Geschwindigkeiten zulässt sowie Neugier und Konzentration anregt.“

Die Mittel für sonderpädagogischen Förderbedarf gehen zurück. Der Bedarf steigt. Die jetzigen 2,7 Prozent an sonderpädagogischen Förderbedarf entsprechen nicht den derzeitigen Anforderungen. Michael Chalupka weiter: „Es braucht neue Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern. Wir fordern von der neuen Regierung keine Kürzung des Bildungsbudgets trotz Rückgang der Schülerzahlen. Stattdessen wünschen wir, dass in bessere Lernbedingungen und Integration investiert wird.“

Die Diakonie fordert im Bereich Integration:

  • Eine barrierefreie Gestaltung der Kindergärten. Bis 2008 sollten zumindest 50 Prozent der Kindergärten barrierefrei und offen für Kinder mit Behinderung sein.
  • Schaffung integrativ ausgerichteter Schulangebote nach der Pflichtschule mit dem Ziel, die Möglichkeiten zum Erwerb von Teilqualifikationen auszuweiten. Jedes behinderte Kind, das eine integrative Pflichtschule besucht hat, muss bis 2008 ein integrativ ausgerichtetes Schulangebot in Anspruch nehmen können.
  • Alle derzeit im Aufbau befindlichen Ganztagesschulen bzw. Nachmittagsbetreuungsangebote müssen auch Kindern mit Behinderung offen stehen.
  • Gemischte Kindergruppen zum Deutschlernen mit Berücksichtigung der jeweiligen Muttersprache. Vorschulzeit von 3-6jährigen besser nützen. Aufwertung der Kindergartenpädagogik.
  • Ausbau der zweisprachigen BegleitlehrerInnen in Schulen.
  • Erweiterung von Maßnahmen, in denen Bildungs- und Lehrabschlüsse nachgeholt werden können. Das sind integrierte Modelle die stark sozialarbeiterische und sozialpädagogische Aspekte berücksichtigen.
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