Forschung

Die PID soll in Österreich durch die Hintertür eingeführt werden: Aktion Leben sagt NEIN!

Ohne breitere öffentliche Diskussion beabsichtigt das Gesundheitsministerium, plötzlich die Präimplantationsdiagnostik (PID) zuzulassen.

Dies sieht ein Entwurf zur Novellierung des Gentechnikgesetzes vor, den das Ministerium bis zum 20. August – also in der Sommerpause – begutachten lassen will.

Die Aktion Leben ist gemeinsam mit den Behinderten-Organisationen (beide auch in der Ethikkommission für die Bundesregierung vertreten) aus vielen Gründen gegen die Embryonen-Auslese. „Es handelt sich um eine höchst problematische Technik, die schwerwiegende Folgen für uns alle hat“, warnt Univ. Prof. Dr. Paul Aiginger, Vorsitzender der aktion leben österreich. Die PID verspricht mehr als sie halten kann:

  • Niemand spricht z.B. von den vielen Frauen und Paaren, die nach mehreren Versuchen von IvF/PID ohne Kind nach Hause gehen müssen.
  • Die PID wird als Mittel zur Steigerung der Erfolgsraten bei IvF/ICSI propagiert. Das deutsche Büro für Technikfolgenabschätzung kam jedoch 2004 zu dem Ergebnis, die Steigerung der Erfolgsrate sei „unbewiesen“ und „sehr umstritten“.
  • Bei allen Tests, die Chromosomen mit dem Ziel der Erfolgsverbesserung untersuchen, werden auch lebensfähige Embryonen miterfasst, die ebenfalls mit aussortiert werden. Dazu gehört auch das Down-Syndrom.
  • Gesellschaftspolitisch bewirkt die PID eine schleichende Veränderung der Gesellschaft, Kinder werden als mach- und planbare Produkte angesehen.

Die PID ist in der Praxis nicht einzuschränken!

Im Entwurf heißt es, die PID sei ausschließlich in Einzelfällen und nur zur Überprüfung der Lebensfähigkeit eines Embryos zugelassen. Die Erfahrung in jenen Ländern, in denen PID bereits erlaubt und praktiziert wird, zeigt, wie schnell diese Technik für nicht-medizinische Zwecke missbraucht wird: PID dient der Geschlechtswahl (Israel, Indien) oder der Suche nach Embryonen mit einem Risiko für bestimmte Krankheiten (Großbritannien). Die Experten des Ausschusses für Technikfolgenabschätzung in Deutschland empfehlen daher, die PID erst gar nicht zuzulassen.

Kranke Menschen verhindern statt integrieren?

In den Erläuterungen zum Entwurf wird auch „spinale Muskelatrophie“ als eine Krankheit genannt, für die eine PID erlaubt sein soll. Dies aber ist eine Krankheit, die sich sehr unterschiedlich ausprägen kann und keineswegs bedeutet sie, dass ein betroffenes Kind bald nach der Geburt sterben muss. „Oft werde beobachtet, dass die Patienten geistig ungewöhnlich wach und kontaktfreudig sind“, heißt es in einer Info über spinale Muskelatrophie.
An diesem einen Beispiel wird klar, wohin es langfristig gehen soll: Um die Verhinderung von Menschen mit bestimmten Krankheiten!

Auch Kardinal König sagte „Nein“ zur PID!

Es war eines seiner letzten gesellschaftspolitischen Statements: Kardinal König unterzeichnete gemeinsam mit Kardinal Schönborn die parlamentarische Bürgerinitiative der Aktion Leben, in der sich insgesamt 63.895 BürgerInnen gegen die Zulassung der PID aussprachen.

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