Hauptverbandspräsident Gleitsmanns Vorschlag nach Abschaffung der Pflichtversicherung geht in die falsche Richtung
Empört reagierte die ÖAR auf den am Wochenende vom neuen Hauptverbandspräsident Martin Gleitsmann getätigten Vorschlag nach Abschaffung der Krankenkassen-Pflichtversicherung:
„Schon allein der Terminus „Zwangsversicherung“ zeigt, wie konkret und direkt die noch im Amt befindliche Regierung eine Spaltung der Gesellschaft in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft betreibt,“ reagiert Eduard Riha, Generalsekretär der ÖAR, ungewöhnlich heftig. Gerade Menschen mit Behinderung können mit einem als solchen apostrophierten „Zwangssystem“ nichts anfangen. Sie benötigen ein staatliches Vorsorgesystem, das ihnen die für sie individuelle medizinische Hilfeleistung bei Bedarf garantiert.
Die ÖAR ist sich vollkommen sicher, dass es nicht die Intention des österreichischen Sozialstaates sein kann, auf Zustände im Gesundheitssystem hinzusteuern, wie sie in Amerika schon seit Jahren Realität sind – ein beachtlicher Teil der Bevölkerung dort hat keine Sozialversicherung, weil sie für viele einfach nicht leistbar ist.
Als eine der UnterstützerInnen des Sozialstaats-Volksbegehrens fordert die ÖAR die gegenwärtige und auch die zukünftige Bundesregierung auf, ihren Aufgaben zur Gesundheitsförderung nachzukommen und die Idee der Abschaffung der Pflichtversicherung umgehend der Rundablage zu überantworten.