Ich hatte am Freitag, den 5. April 2002 um ca. 18 Uhr im 6. Wiener Gemeindebezirk beim Eurocenter ein dringendes Bedürfnis und suchte ein geeignetes WC. Im Eurocenter gibt es sowas schon lange nicht mehr. Dies gab es nur anfangs für kurze Zeit.
Also der naheliegende Versuch bei der U-Bahn Station Westbahnhof. Innere Mariahilferstraße, mit dem Lift ins Zwischengeschoß, dort ist ein Rollstuhl-WC vorhanden, mit dem Hinweis auf der Tür „nur Nachts geöffnet“. Mit selbem Aufzug weiter hinunter zur Passage Richtung Westbahnhof.
Am anderen Ende der Passage Aufzug Richtung WC nach oben in Sicht, getrennt durch senkrechte Absperrstangen bei denen mit Rollstuhl kein Durchkommen da zu eng beieinander.
Ich erkenne am linken Ende der Absperrung ein aus der Wand stehendes Absperrteil, das meine Begleitung vergeblich zu bewegen versuchte. Fassungslos pilgerten wir zurück zur Stationsaufsicht um Rat einzuholen.
Nicht gerade begeisterte Dame verrät uns, daß wir nur den Knopf in der Nähe der Wandsperre zu drücken brauchen. Daraufhin wieder zurück zur Absperrung um den vorher nicht registrierten Knopf zu suchen. Dieser war in Wahrheit ein Hebel in einem grün gestrichenen, einer Aufzugnotrufsäule (in rot) ähnlichem Gerät zu beiden Seiten.
Es befand sich auch ein kleines Hinweisschild in Deutsch darüber auf dem Stand, daß dieser Hebel gedrückt werden muß, damit einem Rollstuhlfahrer die Schranke kurze Zeit zum Durchfahren geöffnet wird. Soweit so gut?
Weiter mit dem Aufzug nach oben ins Zwischengeschoß zum tatsächlich vorhandenen natürlich versperrten Rollstuhl-WC. WC-Wärter am Damenklo hat nach längerem Erklärungsversuch aufgesperrt, mit dem Hinweis uns bei ihm abzumelden damit er wieder absperrt.
Bleibt nur noch zu bemerken, daß es im WC keinen Riegel gab, was dem Namen öffentliche Toilette ganz andere Bedeutung verschaffen kann. Ich hatte Glück und blieb zufällig ungestört.