Behindertenanwalt befürwortet Enthospitalisierungsprozess für Schwanberg

Mit der gestern bekannt gegebenen Schließung des Landespflegeheimes Schwanberg bis 2017 trägt die Steiermärkische Landesregierung auch den Forderungen der Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung Rechnung.
„Es ist dies ein bedeutender und richtungsweisender Schritt zum Abbau von Großeinrichtungen und zur Deinstitutionalisierung der Angebote für behinderte Personen in der Steiermark, und trägt damit auch zur Erfüllung der Vorgaben der UN-Behindertenrechtekonvention bei“, begrüßt der Steirische Behindertenanwalt, Siegfried Suppan, diesen Beschluss.
Das für die jetzigen Bewohnerinnen und Bewohner von Schwanberg zu entwickelnde Enthospitalisierungsprozedere werde als Ziel folgerichtig die bedarfsgerechte und gemeindenahe Gestaltung der Wohn- und Beschäftigungsmöglichkeiten haben müssen.
„Ich gehe davon aus, dass hier ein Modell entwickelt wird, das als Vorbild für weitere noch notwendige Schritte in Richtung möglichst umfassende mobile und ambulante Leistungen für Menschen mit Behinderungen dienen kann“, misst Suppan einem Erfolg der bevorstehenden Umsetzungsphase weitreichende Bedeutung zu.
Wichtig sei dabei, dass auf Basis individueller Bedarfserhebung adäquate Alternativen für die Bewohnerinnen und Bewohner gesucht bzw. entwickelt werden und sie nach einer professionell begleiteten Übergangsphase in die neue Lebenssituation wechseln können. Mit Barbara Weibold sei eine ausgewiesene Expertin für Projekte dieser Art beauftragt.
„Die ursprünglich für einen Umbau des Pflegeheimes vorgesehenen Mittel können somit für die Bereitstellung von zeitgemäßen Wohn- und Beschäftigungsangeboten für behinderte Personen verwendet werden“, zeigt sich Suppan abschließend erfreut über die neue Haltung der Landespolitik.
Gerhard Lichtenauer,
16.03.2012, 08:44
Jedenfalls ist es mal eine interessante Entwicklung. Hoffentlich werden bei der individuellen Bedarfserhebung auch die Wunsch- und Wahlfreiheiten der Betroffenen, ihre Selbstbestimmungsrechte, Recht auf persönliche Assistenz u.v.a.m berücksichtigt.
Nach der verwendeten Terminologie (Zitate aus Kleine Zeitung) bleibt zu befürchten, dass ein ausgemachter Inklusionsschwindel Platz greifen könnte: „mindestens die Hälfte der Pfleglinge (können) eigentlich in einer Behinderteneinrichtung betreut werden“ und „wollen … die verbliebenen 93 Patienten in kleinen, moderneren Einrichtungen unterbringen.“ Nach der allgemein vorherrschenden Konventionsheuchelei könnten die behinderten Menschen für ihren nächsten Lebensabschnitt vom Regen in die Traufe geraten. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Margarete Aulehla,
16.03.2012, 08:01
Deinstitutionalisierung von Menschen mit Behinderung… da hat schon 2005 eine Tagung in Kassel stattgefunden. Auch anwesend interessanterweise ein Mitarbeiter des Bundessozialamts..
http://www.kobinet-nachrichten.org/cipp/kobinet/custom/pub/content,lang,1/oid,7327/ticket,g_a_s_t
Bitte das Rad in Österreich nicht neu erfinden zu wollen, sondern die bisherigen Erfahrungen zu berücksichtigen. Klaus Dörner hat ein Buch geschrieben, in dem er einen gelungenen Deinstitutionalisierungsprozess schildert. Die Leute waren anfangs skeptisch, aber später sehr zufrieden; wurden in ganz kleine Einheiten, Einzel- oder Doppelwohnungen übersiedelt. Wichtig: Nichts über uns ohne uns! Also die Leute an erste Stelle setzen bei der Meinungsbildung – wie soll das ablaufen? die schon persönliche Erfahrung damit haben, als Betroffene oäm. sonst gehts schief. Leute wie DDr. Dörner gehören wohl auch zu diesen, doch die Fachkraft allein machts nicht…
Un-Apartheid,
15.03.2012, 17:27
Apart-Haider gibz in Kärntna noch imma zum Saufuattan!
Selbst die verdienten Kärntner Altbauern werden nochamal abgeteilt.
Hoffer,
15.03.2012, 15:20
Hoffentlich lassen die Draubanater unsere Helene und unseren Franz-Josepph wieder bald raus. Auf dass es ihnen nicht so ergehe wie den Sesshaft-Werden wollenden Kärntner „Zigeunern“, die ja zur Aussaat (sogar vom vom eigenen Acker vertrieben) in die Klagenfurter Psych gesperrt werden (unter unverhohlenem Applaus von Ottomeyer&Wurst&Co)
Geierwalli,
15.03.2012, 14:14
Und was ist mit:
„Das Pflegeheim de La Tour Haus Elim beherbergt Menschen im Alter sowie auch eine Gruppe von alten Menschen mit g e i s t i g e r Behinderung“
Notorischen UN-BRK Konventionsbrechern sollten die Gelder gestrichen werden!
Petra Flieger,
15.03.2012, 12:12
Und was ist mit Kainbach?
http://www.kainbach.at/content/site/kainbach/ueberuns/index.html
@Lichtenauer,
15.03.2012, 08:16
Hätte er das doch schon 200 Jahre vorher gesagt….
Gerhard Lichtenauer,
14.03.2012, 18:13
Lasst uns Brücken statt Mauern zwischen Menschen bauen, denn: “Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken.” (Isaac Newton 1871 – 1914), englischer Physiker, Mathematiker und Naturforscher.