KOBV beteiligt sich auf www.pflegegeld-retten.at!

Ein wahres Wechselbad „kalt/warm“ der Verunsicherungen müssen derzeit Pflegebedürftige und ihre Angehörigen von der Politik über sich ergehen lassen.
Während zuerst die begrüßenswerte Absicht kundgetan wird, dass künftig auch Pflegefachkräfte bei der Feststellung des Pflegebedarfs bei Einstufungsverfahren mitwirken sollen, um eine raschere und objektivere Einstufung erreichen zu können, kommt kurz darauf die die kalte Dusche für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen, indem lautstark über Kürzungen der Pflegegelder (Wegfall oder Aussetzen der Stufe 1, lineare Kürzung in allen Stufen, etc.) „nachgedacht“ wird.
„Gerade im Pflegegeldbereich, einem der wichtigsten und gleichzeitig sensibelsten Bereiche für Menschen mit Behinderungen und für Pflegebedürftige, halte ich es für unverantwortlich und unerträglich, durch undurchdachte und unreflektierte Diskussionsbeiträge von politischer Seite für massive Verunsicherungen zu sorgen. Höchst an der Zeit wäre es, das Pflegevorsorgesystem mit den zwei Säulen der Geld- und Sachleistungen auf solide Beine zu stellen und die Reformdiskussion tatsächlich auf die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen und deren Angehörigen zu fokussieren.
Immer nur über direkte (Kürzungen) oder indirekte (Nichtvalorisierung) Einsparungen im Pflegegeldbereich zu reden, hat mit „Reform“ nichts zu tun.“ empört sich der Präsident des KOBV-Der Behindertenverband, Mag. Michael Svoboda über die Beiträge der Politik in der Pflegediskussion.“Was wir endlich brauchen sind Nägel mit Köpfen und nicht Verunsicherung durch Einsparungsvorschläge, die, wie es aussieht, mit niemandem akkordiert sind. Wann gibt es ernsthafte Verhandlungen über die Einführung eines Pflegefonds, wann gibt es Verhandlungen über flächendeckende und bedürfnisorientierte Pflege- und Assistenzdienste, wann gibt es Lösungen für wertbeständige Pflegegelder, wann hört die nun schon jahrelange Verunsicherung der betroffenen Menschen auf?“.
Für Menschen mit Behinderungen spitzt sich die Lage dramatisch zu: Immer mehr sickert durch, dass beim Pflegeld massivst der Rotstift angesetzt werden soll. Doch jetzt ist es genug: Die Betroffenen wehren sich. Die ÖAR startete soeben die Internetplattform www.pflegegeld-retten.at, der sich bereits zahlreiche große Behindertenorganisationen angeschlossen haben. Die Liste derjenigen, die diese Aktion mittragen, wird ständig länger und daher laufend ergänzt. Rechtzeitig vor den Wahlen ruft die ÖAR mit allen angeschlossenen Organisationen der Plattform dazu auf, sich dafür zu engagieren, dass das Pflegegeld gerettet wird.
Wir lassen es nicht zu, dass das Pflegegeld kaputt gespart wird. Retten wir das Pflegegeld gemeinsam. Bitte treten Sie für den Erhalt des Pflegegeldes ein und unterstützen Sie mit Ihrer Unterschrift unseren Protest auf www.pflegegeld-retten.at.
harald,
10.09.2010, 16:15
An alle halbwegs mitdenkenden Politiker in diesem Land! Ich bin 42 und meine Frau und ich Pflegen 2 Personen meinen Vater und meine Frau ihre Mutter. Wir haben 2 Kinder und sind beide berufstätig. Mein Vater und meine Schwiegermutter haben beide derzeit Pflegestufe 4. Mein Vater ist permanent bettlägerig. Was sollen berufstätige Menschen eigentlich noch alles machen in einem 24 Stunden Tag? Kinder großziehen, Eltern pflegen, sich weiterbilden, sich einen zweiten Job zulegen weil einer nicht mehr finanziell Reicht, usw., usw.
Bitte erklären Sie mir wie das gehen soll? Und dann haben Sie, sehr verehrten Politiker (sogenannte gewählte Vertreter des Volkes) auch noch die Frechheit gerade jenen Menschen denen es finanziell eh schon nicht mehr so gut geht auch noch das Pflegegeld zu streichen. Ich muss schon sagen Sie haben wirklich Mut. Ich freue mich schon sehr auf die kommenden Wahlergebnisse. Mit besten Dank für ihre Feinfühligkeit und für die große Apathie denen Sie allen pflegebedürftigen Menschen entgegenbringen! Danke!