Gebärdensprache ist ein Plus

Türkiser Ribbon für Gebärdensprache drückt positives Image aus

türkise Schleife Österr. Gebärdensprache
Österreichischer Gehörlosenbund

Günter Roiss, Vorstandsmitglied des österreichischen Gehörlosenbundes (ÖGLB) präsentierte am Montag, den 13.12.2004 ein Symbol für das positive Selbstbild gehörloser und gebärdensprachkompetenter Menschen.

Der neue, türkise Ribbon steht für: Anerkennung der Österreichischen Gebärdensprache, Gehörlosenkultur, Deaf Power, Respekt für GebärdensprachbenutzerInnen und Schönheit der Gebärdensprache.

Roiss gebärdete: „Wir sind eine lebendige und vielfältige Gemeinschaft. Was uns eint, ist unsere Sprache, auf die wir stolz sind und die wir unser ganzes Leben lang benützen. Wir sind nicht taubstumm, sondern GebärdensprachbenützerInnen!“

Erich Schleyer, Schauspieler und Unterstützer der Gehörlosencommunity unterstrich die Bedeutung des türkisen Ribbons für hörende Menschen: „Meine Faszination für die Österreichische Gebärdensprache ist groß. Für mich ist vollkommen klar, dass ich als hörender Mensch diese sprachliche Minderheit unterstütze.“

Der Alltag gehörloser Menschen ist in Österreich von großen strukturellen Benachteiligungen und – so ÖGLB-Vorstandsmitglied Günter Roiss – Diskriminierungen geprägt. „Der türkise Ribbon ist ein Zeichen der Unterstützung für unsere Sprache und ein positives Signal: Jeder kann ihn tragen. Jeder kann zeigen, dass er Österreichische Gebärdensprache respektiert.“

Gebärdensprachforscherin Verena Krausneker von der Universität Wien betonte, Gebärdensprachen seien eine „faszinierende Spielart der Sprachenvielfalt auf der Welt.“ Eine eigene Grammatik, unbegrenzte Ausdrucksmöglichkeiten, linkshemisphärische Verarbeitung im Hirn und vollwertiger Sprachstatus zeichnen die Österreichische Gebärdensprache aus, so Krausneker.

Barabara Gerstbach, ORF-Dolmetscherin, unterstützt die Aktion. Gerstbach überträgt allabendlich die ‚Zeit im Bild’ in Österr. Gebärdensprache: „Mein Leben wurde durch die Gebärdensprache und die Gehörlosenkultur sehr bereichert und ich habe nun das Glück, in zwei Welten, zwei Kulturen und zwei wunderbaren Sprachen zu Hause sein zu dürfen.“

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