"Wir bemühen uns die in der Petition angeführten Punkte in die Tat umzusetzen."
Die vorliegende Petition des Abgeordneten Volker Kier finde die Unterstützung der Behindertensprecher aller Parlamentsfraktionen, betonte SPÖ-Sozialsprecher Walter Guggenberger in der Debatte über die Anerkennung der Gebärdensprache, Mittwoch, im Nationalrat.
„Wir bemühen uns die in der Petition angeführten Punkte in die Tat umzusetzen.“ Guggenberger erinnert an eine parlamentarischen Enquete zu diesem Thema, in der einer der Teilnehmer gesagt habe: „Blindheit trennt die Menschen von den Dingen, Sprach- und Gehörlosigkeit trennt die Menschen von den Menschen.“
Guggenberger: „Wir müssen alles unternehmen, um diese Trennung zu bekämpfen.“ Das bedeute die volle Unterstüzung für die Gebärdensprache.
Die Petition bezieht sich auf die Förderung der Früherziehung, zweisprachigen Unterricht und Berufsausbildung, die Finanzierung von Ausbildungsstätten für Gebärdensprachdolmetscher und auf das Recht auf Dolmetscher vor Gericht, Verwaltungsbehörden und in allen öffentlichen Einrichtungen sowie auf „die Erfüllung der Informationspflicht des ORF durch den Einsatz von Gebärdensprachdolmetschern“.
Guggenberger wies darauf hin, daß die Bundessozialämter schon vor Jahren ihre Mitarbeiter in der Gebärdensprache geschult haben, und hob hervor, daß das Sozialministerium die Erstellung eines Gebärdensprachlexikons fördere; das sei eine „sehr wichtige und hilfreiche Sache“.
In der Praxis von Verwaltung und Justiz sei die Möglichkeit der Gebärdensprache schon vielfach vorgesehen, auch wenn die gesetzlichen Bestimmungen noch nicht auf diesem Stand seien.
Für die Bereiche ORF und Früherziehung könne der Nationalrat allerdings nicht gesetzgeberisch tätig werden, da dies nicht in die Kompetenz des Nationalrats falle. Guggenberger faßte zusammen: Vieles sei schon geschehen, und es muß noch viel mehr geschehen; die sozialdemokratische Fraktion unterstütze das vorbehaltlos.