Grüne fordern Vervierfachung der Ausgleichstaxe bei Nichteinstellung von behinderten Menschen
„Dass sich Bund, Länder, Gemeinden und staatsnahe Bereiche weiterhin mit aller Kraft der Behinderten-Einstellungspflicht verweigern, hat unsere schlimmsten Befürchtungen übertroffen“, so die Behindertensprecherin der Grünen, Theresia Haidlmayr, in Reaktion auf die Säumigkeit der öffentlichen Hand bei der Einstellung behinderter MitarbeiterInnen.
„Das Sozialministerium sieht nur zu, anstatt Maßnahmen zu setzen“, kritisiert Haidlmayr und fordert, die Ausgleichstaxe bei denjenigen, die behinderte Menschen nicht einstellen, zu vervierfachen.
„Solange es möglich ist, sich zu Dumping-Preisen von behinderten Menschen freizukaufen, wird niemand ein Ohrwaschl rühren. Bund und Länder müssen verpflichtet werden behinderte Menschen einzustellen und sich nicht mehr freikaufen dürfen. Damit könnten zumindest 5.000 Arbeitsplätze geschaffen werden“, meint Haidlmayr.
mag. michael sicher,
02.08.2006, 14:59
als ob die anhebung der ausgleichstaxe irgendetwas am willen der unternehmer ändern würde, begünstigte behinderte einstellen zu wollen.
ich vermisse schon lange eine aufklärungsarbeit für unternehmer, die zeigt, wie andere unternehmen mit grossem erfolg behinderte menschen, die mindestens so „profitabel“ wie ihre nichtbehinderten kolleg/inn/en“ sind, beschäftigen.
welche der zahlreichen behindertenorganisationen tritt an unternehmen heran und zeigt förderungsmöglichkeiten auf, schafft kontakte zu erfolgreichen arbeitnehmern und ihren arbeitgebern, klärt über den aberglauben auf, begünstigte behinderte seien nie mehr zü kündigen, schult hr-verantwortliche,…?
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Christine Götzen,
28.07.2006, 15:49
Es ist mehr als beschämend, dass Menschen mit Behinderung nicht beschäftigt werden sondern die Ausgleichstaxe aus der Portokasse bezahlt wird. Insbesondere junge Menschen mit Behinderung wollen einen Arbeitsplatz – werden aber durch Nichteinstellung und Haltung der Gesellschaft zu Menschen 3. Klasse diskriminiert.
Sybille Amber,
28.07.2006, 10:42
Ich bin bestuertzt! Menschen werden in einer Demokratie nicht angestellt, weil sie behindert sind? Professionelle Diskriminierung!
Reinhard Schmitt,
28.07.2006, 08:18
Es ist eine langjährige Forderung der Arbeiterkammern, die Ausgleichstaxe zumindest auf den jeweiligen kollektivvertraglichen Mindestlohn anzuheben. Erst wenn die Nichtbeschäftigung von Menschen mit Behinderung soviel kostet wie die Beschäftigung ist der Anreiz, Menschen mit Behinderung einzustellen groß genug. Wenn das sichergestellt ist könnte man auch über andere Rechtsänderungen nachdenken.
Gerhard-Norbert Ludwig,
28.07.2006, 07:52
Sehr geehrte Frau Abgeordnete Haidlmayr! In Ihrem Beitrag zeigen Sie – mehr als berechtigt – auf, dass die Bundesregier-ung es bisher unterlassen hat, Maßnahmen zu setzen, die die Umsetzung der Einstellungsverpflichtung ermöglichen. Die Behindertenvertretung der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten fordert seit Jahren die Erfüllung der Einstellungsverpflichtung und die Erhöhung der Ausgleichstaxe sowohl im öffentlichen als auch im privatwirt-schaftlichen Bereich ein.