Hebein: „Wir machen keine Politik über Betroffene, sondern mit ihnen gemeinsam“

Am 3. Dezember war der Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung. Auch in Wien muss noch einiges getan werden, um die Inklusion von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen sicherzustellen.

Birgit Hebein
GRÜNE

Dazu zählen die Inklusion im Bildungsbereich, die Ermöglichung gesellschaftlicher und politischer Teilhabe, der Teilnahme am Erwerbsleben, die Umsetzung der barrierefreien Stadt und von Barrierefreiheit (baulich und auch in der virtuellen Welt) mit einem zügigen Etappenplan und konkrete Projekte wie der dringend benötigte zweite Aufzug an der meistbenutzten U-Bahn Station Wiens, am Stephansplatz.

Birgit Hebein: „Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung ist ein Anlass, um innezuhalten und daran zu erinnern, was konkret zu tun ist. Die UN-Behindertenrechtskonvention muss umgesetzt werden. Nichts weniger. Er ist aber auch ein Anlass, die Gesellschaft und Kultur als Ganze in den Blick zu nehmen. Inklusion und soziale Teilhabe beziehen sich auf die Überwindung von Ausgrenzungen. Vorurteile sind Barrieren im Kopf.“

In diesem Zusammenhang hat die rot-grüne Stadtregierung kürzlich (Wiener Landtagssitzung vom 27.11.2014) das Wiener Antidiskriminierungsgesetz novelliert und die 2008 eingerichtete Monitoringstelle gestärkt. Die Monitoringstelle dient der Förderung, dem Schutz und der Überwachung der Einhaltung des Abkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.

Birgit Hebein: „Zur Einbeziehung von Vertreter_innen der Zivilgesellschaft, insbesondere Menschen mit Behinderungen und der sie vertretenden Organisationen wurde die Monitoringstelle nun mit dem entsprechenden Regelwerk ausgestattet. Die Einbeziehung von betroffenen Personen mit beratender Stimme ist nicht nur ein Signal der Anerkennung der Expertise, sondern auch Ausdruck unserer Haltung, keine Politik über Betroffene zu machen, sondern mit ihnen gemeinsam.“

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0 Kommentare

  • Sehr geehrte Frau Hebein, leider sind das alles nur „schöne“ Worte, wie zum Beispiel: daß es eine Monitoringstelle zur Förderung, dem Schutz und der Überwachung der Einhaltung des Abkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen gibt. Ich habe davon nichts mitbekommen. Denn wie kann es sein, daß die MA 57 – Frauenförderung eine Lesung in einem Kellerlokal fördert, daß für RollstuhlfahrerInnen nicht zugänglich ist. Ich könnte noch weitere Beispiele nennnen, doch dafür fehlt hier der Platz.

  • Sehr geehrte Frau Hebein,
    zur Inklusion von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen zählt vor allem Dingen deren Wohnsituation – der wichtigste Bereich für Privatizität, Intimität, Rückzug, Begegnung, Selbst – bzw. Mitbestimmung der Lebensführung…
    Lt-2008 ratifizierter UN Konvention soll jede Person selbst bestimmen können, wo sie wohnt und mit wem sie wohnt und wer ihre persönlichen Agenden begleitet.
    Für junge Menschen v.a. mit kognitiver Behinderung ist es in Österreich derzeit nicht möglich, in einem inklusiven, dynamischen, altersentsprechenden heterogenen Umfeld den Wohnalltag zu gestalten, wie das für nicht behinderte junge Menschen eben üblich ist. Es gibt jahrzehntelange gute Erfahrungen für inklusives Wohnen in Deutschland. Bei uns kümmert man sich nicht einmal um eine transparente Datenerfassung der Wohnsituation von Menschen mit Behinderung. Schätzungsweise werden ca. 8000 Menschen mit Behinderung aus rein zivilen Ressourcen (und die sind meist inklusiv) wohnversorgt (Lt. Dr. Buchinger ist die Dunkelziffer weit höher), 13.000 in Institutionen, davon 25% in Wohnheimen mit über 100 BewohnerInnen, das sind alles ungefähre Angaben.
    Es ergeht auch an Sie nochmals die Bitte (der Verein „Ich bin aktiv“ hat sich bereits im Herbst auch bei Ihnen gemeldet und um ein Gespräch angesucht) sich dieses dringlichen Bedarfs v.a von Menschen anzunehmen, die zu ihrer Artikulation eben eine stärkere Unterstützerlobbv brauchen.
    In Erwartung Ihrer Rückmeldung helga neira zugasti

  • Schöne Worte. Aber als ich sie einmal konkret um etwas ganz simples gebeten habe – sich für ein Verbot von Schanigarten-Podesten einzusetzen – passierte genau gar nichts. Es gibt mehr als je zuvor.