Justitia

Huainigg: Bahn frei für neue Berufskarrieren behinderter Menschen

Auch Justitia urteilt mit verbundenen Augen

Mit dem heutigen Ministerratsbeschluss zum Bundes-Behindertengleichstellungs-Begleitgesetz „hat der nächste Gleichstellungsschritt den Weg ins Parlament gefunden“, sagte heute, Donnerstag, der Sprecher des ÖVP-Klubs für Menschen mit Behinderung, Abg. Dr. Franz-Joseph Huainigg. Damit werden diskriminierende Berufszugangsbeschränkungen, die für behinderte Menschen in vielen Bereichen ein Berufsverbot darstellten, aus den Gesetzen verbannt und jahrzehntelange Forderungen der Behindertenbewegung umgesetzt.

„Ein gehörloser Lehrer oder eine blinde Richterin waren aufgrund der gesetzlich geforderten ‚körperlichen und geistigen’ Eignung bisher undenkbar.“ Neue Technologien, entsprechende Unterstützungsmaßnahmen und der Paradigmenwechsel in der Behindertenpolitik haben nun einen Wandel möglich gemacht, so Huainigg. Ein blinder Richter könne sich kein objektives Bild machen, wurde vielfach argumentiert. „Ein äußeres Bild kann jedoch auch trügerisch sein – auch Justitia urteilt mit verbundenen Augen“, sagte Huainigg.

Im Gespräch mit jungen behinderten Menschen habe er, Huainigg, oftmals die Erfahrung gemacht, dass sie es nie gewagt hätten, ihren Berufswunsch umzusetzen. Zu oft seien sie mit dem Satz: „Das geht nicht!“ konfrontiert worden. Mit dem Begleitgesetz werden die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen und die Barrieren in den Gesetzen abgebaut. „In Folge müssen wir auch die Barrieren in den Köpfen beseitigen. Ich möchte daher allen behinderten Menschen Mut zusprechen, zielstrebig ihren Neigungen und Begabungen zu folgen und sich nicht von Vorurteilen davon abbringen zu lassen“, so Huainigg abschließend.

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