Huainigg: Neue Ausbildungsmöglichkeiten für behinderte Jugendliche

Recht und Pflicht zum integrativen Unterricht in Berufsschulen

Franz-Joseph Huainigg
Christian Müller

Im Wirtschaftsausschuss des Nationalrates wurde am Mittwoch das neue Berufsausbildungsgesetz beschlossen, welches wesentliche Verbesserungen für junge Menschen mit Behinderung bringt. „Die integrative Berufsausbildung bietet für Jugendliche die Möglichkeit, die Lehrzeit bedarfsgerecht zu verlängern oder durch einen Ausbildungsvertrag eine Teilqualifizierung zu erwerben“, sagte heute, Donnerstag, ÖVP-Behindertensprecher Abg. Dr. Franz-Joseph Huainigg. „Unser Ziel war es, das Gesetz so flexibel zu gestalten, dass auf die individuelle Situation von Jugendlichen eingegangen werden kann“ ergänzt Huainigg.

Jene, die die Kompetenzen und Ressourcen der jungen Menschen am besten kennen, nämlich die Eltern, die Ausbildungsassistenten, die Arbeitgeber sowie die Jugendlichen selbst entscheiden über die Ausbildungsziele. „Die Berufsschulpflicht darf aber nicht dazu führen, dass Jugendliche von diesem neuen Angebot der Teilqualifizierung ausgeschlossen werden. Für diese wurde daher ein Recht auf Besuch der Berufsschule normiert, so dass sichergestellt ist, dass die Berufsschule ein Angebot machen muss“, erläuterte der ÖVP-Behindertensprecher.

Diese Doppelstrategie sei notwendig, um dieses neue Instrument möglichst vielen jungen Menschen mit Behinderung zu öffnen. „Nicht akzeptieren werde ich es aber, wenn behinderte Jugendliche aufgrund von fadenscheinigen Argumenten, zB nicht rollstuhlgerechtes Gebäude oder mangelnde Betreuung, nicht die Berufsschule besuchen können!“ so Huainigg.

Durch eine Ausschussfeststellung sei gewährleistet, dass die Wirksamkeit dieser berufsausbildenden Maßnahmen im Rahmen einer Evaluierung ab Herbst 2005 überprüft werden. Weiters sehe Huainigg die integrative Berufsausbildung als wertvolles Angebot für jene Kinder, die in Integrationsklassen groß geworden sind und jetzt vielfach damit konfrontiert sind, auf Sondereinrichtungen angewiesen zu sein.

„Viele Jahre Integration und am Ende die Sonderwerkstatt, das kann es wohl nicht gewesen sein.“ so Huainigg abschließend.

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