Franz-Joseph Huainigg

Huainigg: Wer integriert, profitiert

Behinderte Kinder bringen neue Qualität in Schule und Arbeitswelt

„Die Integration behinderter Kinder stellt seit über zehn Jahren den herkömmlichen Unterricht erheblich auf den Kopf:

Offener Unterricht, Team-Teaching, individuelle Lehrpläne und Fördermaßnahmen, neue Lehrmittel sowie die Möglichkeit, soziale Kompetenz zu erwerben, brachten eine neue Schulqualität“, sagte heute, Mittwoch, der Sprecher des ÖVP-Klubs für Menschen mit Behinderung, Abg. Dr. Franz-Joseph Huainigg, anlässlich einer Debatte im Nationalrat zur Schulintegration.

Durch die Integrative Berufsausbildung (IBA), die seit zwei Jahren erfolgreich umgesetzt werde, würden sowohl die Berufsschulen als auch die Unternehmer eine Verbesserung des Lern- und Arbeitsklimas sowie eine Steigerung des Wissenstransfers erfahren. „Wer integriert, profitiert!“, so Huainigg.

„Mit den Gleichstellungspaketen der Bundesregierung konnten in den letzten drei Jahren weitere zentrale Forderungen umgesetzt werden“, betonte Huainigg. So sehe das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz einen Etappenplan für die barrierefreie Adaptierung von Schulgebäuden vor. Die Streichung der ‚körperlichen und geistigen Eignung’ aus den Berufsgesetzen und die Öffnung der neuen Pädagogischen Hochschulen ermöglichen künftig auch behinderten Menschen die Ausübung des Lehrerberufes.

Weiters ist es mit dem Schulpaket II gelungen, den Begriff der „Schulunfähigkeit“ aus dem Gesetz zu verbannen. Dies stellte für die Eltern und ihre betroffenen Kinder eine Diskriminierung dar.

„Viele betroffene Jugendliche und deren Eltern fragen sich nach der Pflichtschule: 14, was nun?“, sagte der ÖVP-Behindertensprecher. „Wir sind hier gefordert, neue Wege von der Schule in die Arbeitswelt zu finden.“ Um mit Eltern, betroffenen Jugendlichen, Bildungsexperten, Beschäftigungsassistenten und Verantwortungsträgern im Schulbereich dieses Thema zu diskutieren, habe er, Huainigg, am 8. Juni zu einem Gleichstellungsdialog eingeladen.

„Anhand von Integrationsversuchen in weiterführenden Schulen und den Erfahrungen in der Integrativen Berufsausbildung (IBA) haben wir versucht, Möglichkeiten zur Weiterführung der Schulintegration nach der 8. Schulstufe zu erörtern. Gerade die IBA – mit 1.900 Lehrverträgen im Jahr 2005 – zeigt uns, dass eine große Nachfrage nach weiterführender Ausbildung besteht“, sagte Huainigg.

„Aus den Beiträgen der Betroffenen und Bildungsexperten konnte ich wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Individualisierung, den Fähigkeiten und Talenten entsprechend fördern und fordern, Weiterentwicklung nach der 8. Schulstufe im Sinne einer Teilqualifizierung sowie Qualitätssicherung waren die zentralen Botschaften an die Politik“, so Huainigg. „Auch die Weiterbildung und Sensibilisierung der Lehrer sowie ein klares Qualitätsmanagement müssen forciert werden.“

Um hier einen wichtigen Schritt zur Umsetzung zu leisten, wird heute im Nationalrat über einen von Huainigg initiierten Entschließungsantrag abgestimmt. In dem Antrag wird die Bildungsministerin aufgefordert, eine Studie zur Evaluierung der Schulintegration durchzuführen, die Effizienz der verschiedenen Ausbildungsangebote zu überprüfen sowie zu prüfen, welche weiteren Schritte zur Weiterführung der Schulintegration zielführend erscheinen.

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