Susanne Jerusalem

Jerusalem: Ablehnung des Stellenplans für Wiener Pflichtschulen

Finanzausgleich verschärft Ungerechtigkeit im Wiener Schulsystem

In der heutigen Sitzung des Kollegiums im Wiener Stadtschulrat wurde über den Stellenplan der Wiener Pflichtschulen abgestimmt. Für die Fraktion der Grünen begründete Schulsprecherin Gemeinderätin Susanne Jerusalem die Ablehnung einmal mehr mit der Verschlechterung des SchülerInnen-LehrerInnen-Schlüssels im Finanzausgleich des Jahres 2000. Seither wurden mehr als 1000 Wiener Planposten weggekürzt, Jerusalem stellt fest: „Der Finanzausgleich hat die Wiener Pflichtschulen in eine schwere Krise gestürzt.“

Landeshauptmann Michael Häupl und Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer dürften sich nicht im Klaren darüber gewesen sein, was das für Wiens Schulsystem bedeutet. Jerusalem plädiert für Sonderkontingente an Dienstposten für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache und SchülerInnen aus sozioökonomisch schwachen Familien: „Wien braucht mehr LehrerInnen, um Chancengerechtigkeit herzustellen“.

Selbstverständlich würden die Grünen die 800 für Maßnahmen der Integration behinderter Kinder und die ganztägige Schulform vom Stadtschulrat geforderten LehrerInnen unterstützen, leider bestehe aber wie im Vorjahr nicht der Funken einer Chance auf Zustimmung aus dem Ministerium. „Wer sich im Finanzausgleich über den Tisch ziehen lässt, hat verspielt“, nachträgliches Bitten und Flehen nutze da nichts mehr.

Heftig kritisiert Jerusalem die Stellenplanrichtlinien von Gehrer & Co, die die Zahl der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf mit 2,7 Prozent aller Kinder deckelt. „Es gibt ein Recht auf Integration für alle 4,2 Prozent SchülerInnen, die einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben, die Deckelung ist ein Skandal“.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich