Vom 15. bis 18. August 1996 fand in München die 1. europäische Konferenz zum Selbstbestimmten Leben behinderter Frauen statt.
Über 100 Frauen aus 20 europäischen Staaten nahmen teil.Wir tauschten Erfahrungen über unsere doppelte Diskriminierung als Frau und als behinderter Mensch aus und verfaßten unter anderem eine Resolution, in der alle europäischen Staaten, insbesondere die Institutionen der EU, aufgefordert werden, die darin aufgezeigten Menschenrechtsverletzungen gegenüber behinderten Frauen und Mädchen durch Finanzierung entsprechender Programme, in denen folgende Forderungen erfüllt werden, zu beseitigen:
- Lebensrecht für alle; Verbot aller eugenischer Zwangsmaßnahmen und fremdnütziger Forschung
- Auflösung aller Sondereinrichtungen; Möglichkeit der gleichberechtigten Teilnahme am gesellschaftlichen Leben
- Zugang zu Beratung und Information über Rechte und Selbstbestimmtes Leben
- Recht auf selbstbestimmte Sexualität; Prävention gegen und Ahndung von sexueller Gewalt
- Barrierefreiheit aller Frauenorte und öffentlichen Verkehrsmittel
- Recht auf persönliche Assistenz und Assistenz bei der Kinderbetreuung
- Förderung der Berufstätigkeit behinderter Frauen
- Verwendung nicht diskriminierender Sprache
- Erstellung von Statistiken zur Offenlegung des Handlungsbedarfes