Seniorenbund zum Pflegefonds: Wird das Neue Jahr die dringend nötige Lösung bringen?

„Übermorgen ist es so weit: Wer einen Antrag auf Pflegegeld stellt, muss mit den verschärften Zugangskriterien zu den Pflegegeldstufen 1 und 2 leben. Eine Maßnahme, die ich nach wie vor ablehne, denn: Durch Reformen in der Pflegeverwaltung (z.B. Reduktion auf 10 statt derzeit 280 zuständige Stellen!) und die bundesweite Vereinheitlichung der Einstufungskriterien hätte man mehr Geld einsparen können – und das gerechter. Eines muss dabei allen Verantwortlichen klar sein: Wenn wir es 2011 nicht endlich schaffen, den Pflegefonds zu dotieren, wird sich die Politik spätestens zur Jahresmitte wieder verzweifelt die Frage stellen: Wie sollen wir das finanzieren? Beim Pflegefonds haben wir daher wirklich keine Zeit mehr zu verlieren!“, erklärt LAbg. Ingrid Korosec, Bundesobmann-Stellvertreterin des Österreichischen Seniorenbundes und Landesvorsitzende des Wiener Seniorenbundes.
„Besonders schmerzlich ist, dass 2010 zwar neue Steuern erfunden wurden, dass jedoch kein Cent davon für die Pflege zweckgewidmet wurde. Da wurde eine Chance verpasst. Und die großartig für „bis Jahresende“ angekündigte „Zwischenlösung“ ist auch ausgeblieben.
Eines muss allen klar sein: Wenn es uns nicht rasch gelingt, diesen Fonds – den sich ja alle Verantwortlichen in allen Interviews wünschen – auf die Beine zu stellen, dann werden auch 2011 manche darüber nachdenken, ob man nicht doch noch ein bisserl mehr Geld bei den Betroffenen holen könnte (wie aktuelle Debatten zur Wiedereinführung des Kinderregress zeigen!). Weil wir nämlich eh „Pflegeweltmeister“ sind …“, warnt Korosec vor den Konsequenzen einer weiteren Reform-Verweigerung.
„Die Pflegebedürftigen in Österreich brauchen die Sicherheit, dass Ihnen geholfen wird. Länder und Gemeinden brauchen die Sicherheit, um mit ihren finanziellen Mitteln richtig haushalten zu können. Daher muss das Neue Jahr endlich die dringend nötige Lösung bringen!“, so Korosec abschließend.
Blindwurm,
05.01.2011, 15:32
Gibt es diesen Profilartikel online? Ich bin auf der nicht unbedingt barrierefreien Homepage dieser Zeitschrift leider nicht fündig geworden.
Sandra,
03.01.2011, 19:50
Herr Peter wie meinen Sie denn „Pflege zu Hause ist schön und gut, wie das aber oft passiert ist menschenunwürdig und zwar sowohl für Pfleger als oft auch für die pflegebedürftigen Menschen“.?- ersuche um genauere Erklärung, warum Sie auf so eine Meinung kommen.
peter,
03.01.2011, 19:11
Schaut euch mal den Artikel „Wie Leibeigene“ im Profil an. Pflege zu Hause ist schön und gut, wie das aber oft passiert ist menschenunwürdig und zwar sowohl für Pfleger als oft auch für die pflegebedürftigen Menschen.
Klaudia Karoliny,
02.01.2011, 15:24
Und ich bin überdies dagegen, dass Menschen mit Behinderung aus ihren Einkommen und Vermögen für ihre Pflegeleistungen beitragen müssen. Vielleicht denken das die SeniorInnen-VertreterInnen dann auch mit, weil Betroffene selbst sind ja in solche Verhandlungen selten eingebunden. Mag noch einmal auf die UN-Behinderten-Rechtskonvention hinweisen, wo dies festgeschrieben ist.