Am 21.2. ist der UNESCO Tag der Muttersprache. Diesen Tag hat der ÖGLB zum Anlass genommen, um öffentlich für bilingualen Unterricht zu demonstrieren. Gehörlose SchülerInnen brauchen Unterricht in ihrer Muttersprache - der ÖGS.

Der politische Anlass für die Kundgebung ist der novellierte Lehrplan für Sonderschulen. Der ÖGLB hat in seiner Stellungnahme dazu gefordert, dass Bilingualität als Unterrichtsprinzip aufgenommen wird. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, wird nun eine Kundgebung abgehalten. Gehörlose SchülerInnen brauchen bilingualen Unterricht, um barrierefreien Zugang zu Bildung zu haben. Nur so kann tatsächliche Gleichberechtigung verwirklicht werden.
Mehrere gehörlose und hörende Personen werden Gebärden-/Redebeiträge halten, die auch gedolmetscht werden.
Wann: 21. Februar 2008, 11:00; Dauer etwa eine Stunde
Wo: Vor dem Unterrichtsministerium, Minoritenplatz 5, 1014 Wien
Wer: Gehörlose und Hörende, die für bilingualen Unterricht und Gleichberechtigung im Bildungssystem eintreten. DEINE Unterstützung ist gefragt!
ernesta puntigam,
19.02.2008, 16:44
Es bedrückt mich sehr,dass betroffene Österreicher auf die Straße gehen müssen um für ein Menschenrecht zu kämpfen. In dreißigjähriger Pionierarbeit für Hör-und Sprachbeeinträchtigte gelang sehr viel und konnte auch sehr viel umgesetzt werden hier in der Steiermark. Bei einem Auslandsaufenthalt (Expertentreffen) in Frankreich 1989 konnte ich die Bildungsqualität des dort selbstverständlichen bilingualen Unterricht beurteilen. Standard war ein Lehrer in Lautsprache ein Gebärdensprachdolmetscher in jeder Unterrichtsstunde und für jeden Schüler täglich 10 Minuten Logopädie.
Das Ergebnis zeigte die individuelle Bildungsmöglichkeit jedes einzelnen gehörlosen Schülers.Daraus resultierte ein hohes soziales Niveau als auch ein hohes Bildungsniveau. Diese öffentliche Akzeptanz für die individuellen Bedürfnisse Betroffener ist auch ein Garant für soziale Kompetenz die immer wieder von gehörlosen Menschen gefordert wird, doch von Hörenden sehr oft nicht selbstverständlich gelebt werden kann. Ich habe eine sehr hohe Meinung betreffend der Kompetenz unserer Bundesministerin Claudia Schmidt,aus diesem Grund erwarte ich mir für die Betroffenen dass der hohe Stellenwertz der Forderungen anerkannt wird. In weiterer Folge weiß ich, dass eine Petition der Betroffenen an die Bundesregierung eine sinnvolle Möglichkeit ist, um eine österreichweite menschenwürdige Lösung zu finden.
Über die Sprache ist Verstehen in einem hohen Ausmass für hörende Menschen möglich. Die Muttersprache der gehörlosen Menschen auf der ganzen Welt ist die sich vom jeweiligem Land unterscheidende Gebärdensprache, die nicht als Minderheitensprache zu bezeichnen ist sondern als KULTURGUT das ist meine felsenfeste Meinung. Kultur ist zu schützen und zu fördern und für so manches Gebäude gibt es den Denkmalschutz. Ich schließe mich der Forderung der gehörlosen Menschen voll inhaltlich an, dass ihre Bildung und Kultur geschützt werden muss. Viel Erfolg für euer Vorhaben.