Gemeinsames Vorgehen gefordert - "Pflege und Betreuung sind zwei verschiedene Paar Schuhe"
„Gerade in einem dermaßen wichtigen Bereich wie in der Pflege, muss die Politik an einem Strang ziehen. Den betroffenen Menschen und deren Angehörigen, aber auch den Pflegerinnen und Pflegern hilft es nichts, wenn halbfertige und unkoordinierte Pläne präsentiert werden“, betonte SPÖ-Behindertensprecherin Christine Lapp am Donnerstag. Sie versteht nicht, warum Minister Bartenstein von dem im Regierungsübereinkommen vereinbarten gemeinsamen Vorgehen abweicht.
Dabei seien die Vorgehensweise und die Kompetenzen klar geregelt. Sozial-, Arbeits- und Gesundheitsministerium arbeiten gemeinsam an einem Modell für Betreuung daheim, das die Kriterien leistbar, legal und qualitätsgesichert erfüllt, erläuterte Lapp. Mit seinem einseitigen Vorpreschen stifte Minister Bartenstein mehr Verwirrung als Nutzen, sagte Lapp.
Oberste Voraussetzung sei, dass klar zwischen Pflege und Betreuung unterschieden werde, ein Faktum, dass wie man im Ö1-Morgenjournal hören konnte, von Bartenstein vernachlässigt werde, da dieser immer nur von 24-Stunden-Pflege geredet habe. „Hier bedarf es einer genauen Differenzierung, da sonst Dinge vermischt werden, die nichts miteinander zu tun haben. Pflege und Betreuung sind zwei verschiedene Paar Schuhe“, stellte Lapp gegenüber dem SPÖ-Pressedienst klar.
Entscheidend sei, dass vor allem die Trägerorganisationen eng eingebunden seien, allerdings bevor man an die Öffentlichkeit trete und nicht erst danach, so Lapp weiter. Pfleger und Angehörige dürfen keinesfalls alleine gelassen werden mit finanziell unausgegorenen Modellen, die sich die meisten Menschen in Österreich nicht leisten können. Eine Verknüpfung zwischen bestehenden Diensten und eine Ausweitung und Unterscheidung von Pflege und Betreuung Hand in Hand mit einem leistbaren Finanzierungsmodell sei der richtige Weg, so Lapp abschließend.