Lapp: Spießrutenlauf für Familien mit behinderten Kindern

Zugang zur erhöhten Familienbeihilfe wurde für 2003 erschwert

Christine Lapp
SPÖ

„Aus den Zahlen einer Anfragebeantwortung von BM Haupt wird deutlich, was bisher von jeder und jedem im Sozialbereich gewusst wurde: Der Spießrutenlauf, den sich Eltern von Kindern mit Behinderung unterziehen müssen, um die erhöhte Familienbeihilfe zu erhalten, führt zur Verschlechterung für die betroffenen Kinder!“, erklärte die Behindertensprecherin der SPÖ, Christine Lapp, heute gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

Die SPÖ-Abgeordnete hat schon im Vorjahr in einer parlamentarischen Anfrage den Sozialminister auf die Verschlechterungen hingewiesen. Haupt bestritt das Offensichtliche in seiner damaligen Anfragebeantwortung.

„Doch jetzt sind die ernüchternden Zahlen auf dem Tisch. Waren 2002 noch 67.452 Menschen insgesamt anspruchsberechtigt, so waren es nach den ‚Reformen‘ von Haupt nur noch 62.893. Das sind 4.559 oder fast sieben Prozent über alle Altersgruppen weniger. Bei den Kindern bis zu zehn Jahren ist die Verschlechterung noch dramatischer. 2003 sind es 3.454 oder fast 16 Prozent weniger Kinder bis zu zehn Jahren, die eine erhöhte Kinderbehilfe bekommen.“

Hinter den Zahlen versteckten sich Schicksale, die jeden verantwortungsvollen Politiker betroffen machen. Denn Kinder mit Behinderungen verursachen erhöhte Kosten, und die können die Eltern nicht alleine tragen. Wenn das Geld in der Familie knapp wird, dann hat das dramatische Folgen – und wieder seien Kinder besonders betroffen, so Lapp.

„Es ist eine skandalöse Politik, wenn bei Sonntagsreden von Barrierefreiheit gesprochen wird und dann durch Schikanen Menschen mit Behinderung am Zutritt zu ihren Rechten gehindert werden. Ich hoffe, Herr Bundesminister Haupt schaut sich einmal die Zahlen aus seinem eigenen Ministerium an und handelt entsprechend den Interessen der Behinderten. Denn ich will und kann mir nicht vorstellen, dass die Schikanen eingeführt wurden, um auf Kosten der behinderten Kinder Freiräume im Budget zu schaffen“, stellt Lapp abschließend fest.

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