Liberale Bemühungen für eine Wr. Gehörlosenambulanz erfolgreich

Smoliner: "Schritt in Richtung Chancengleichheit bei der medizinischen Versorgung von gehörlosen Menschen"

Marco Smoliner
Smoliner

„Nach zwei Jahren Überzeugungsarbeit und Engagement durch Gehörlosenvereine, Betroffene und das Liberale Forum ist es gelungen, die Wiener Stadtregierung von der Notwendigkeit einer Gehörlosenambulanz zu überzeugen“, sagte heute Marco Smoliner, Gemeinderat des Wiener Liberalen Forums.

1997 hatte die zuständige Sozialstadträtin Laska auf Anfrage der Liberalen bei „ausreichender medizinischer Versorgung Gehörloser“ noch keinen Handlungsbedarf gesehen. Durch wiederkehrende Anträge, engagierte Briefwechsel, Pressarbeit und durch den von den Liberalen angestrebten, direkten Kontakt der Betroffenen mit Gesundheitsstadtrat Rieder hat ein Meinungsumschwung stattgefunden.

Die Aktivitäten der Liberalen in der gemeinderätlichen Behindertenkommission führten schließlich im September 1998 zu einer Fünf-Parteien-Empfehlung an den Wiener Bürgermeister, in Wien eine Gehörlosenambulanz entstehen zu lassen. „Der Wiener PatientInnenanwalt Prof. Pickl als prominenter Befürworter der Ambulanz und der Leiter der Linzer Gehörlosenambulanz, Dr. Fellinger, haben dabei wichtige Überzeugungsarbeit und Hilfe geleistet“, so Smoliner.

„Während der ganzen Vorbereitungszeit haben Betroffene die Rathausparteien beraten und das aktuelle Konzept der Ambulanz mitbeeinflusst“, erklärte der Liberale. Letztlich sei auch die private Trägerschaft der Ambulanz durch die Barmherzigen Brüder als optimal angesehen worden.

Eckpfeiler der Gehörlosenambulanz sind Anamnese, Begleitung zu Untersuchungen an anderen Fachabteilungen, Gesundheitsberatung sowie sozialpädagogische Betreuung und Hilfestellung. Alle Leistungen werden Gehörlosen in ihrer Muttersprache, der Österreichischen Gebärdensprache (ÖGS), angeboten. „ÄrztInnen und Fachpersonal besuchen bereits Gebärdensprach-Intensivkurse.

Der Linzer Spezialist Dr. Fellinger, der die Gebärdensprache perfekt beherrscht, wird sein Wissen und Können in der Startphase einbringen. Über 2000 gehörlose WienerInnen bekommen nun eine taugliche allgemein- und sozialmedizinische Einrichtung, die speziell auf ihre Bedürfnisse Rücksicht nimmt“, erklärte Smoliner.

Obwohl damit ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung gehörloser Menschen getan sei, bleibe im Schul- und Bildungsbereich noch viel zu tun. „Das Liberale Forum wird sich daher auch weiterhin für die Rechte gehörloser Menschen und die längst überfällige Anerkennung der Gebärdensprache einsetzen“, so Smoliner abschließend.

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