Mehr als 10.000 behinderte Menschen und ihre Unterstützerinnen und Unterstützer sind in Athen am 4. November 2015 auf die Straße gegangen, um gegen Sozialkürzungen im Behindertenbereich zu demonstrieren.
Aufgerufen zu der Demonstration hatte das Nationale Bündnis von Menschen mit Behinderungen NCPD.
Sie protestierten gegen die Auswirkungen, die die Wirtschaftskrise in Griechenland für Menschen mit Behinderungen mit sich bringt.
Menschen mit Behinderungen aus ganz Griechenland waren zu der Demonstration gekommen. (Siehe Fotos) Außerdem nahmen Abgeordnete des Parlaments und andere Mandatsträgerinnen und Mandatsträger an der Demonstration teil.
„Diese Krise wird uns nicht verschlucken!“
Nach Reden des Präsidenten des Europäischen Behindertenforums (EDF), Yangs Vardakastanis, und eines Vertreters des NCPD marschierten die Demonstrantinnen und Demonstranten zum griechischen Parlament. Vardakastanis sagte in seiner Rede, das Herz der griechischen Behindertenbewegung schlage in Athen.
„Heute geht von hier die Botschaft an die Regierung, an die politische Welt, an die Gesellschaft, an Sozialeinrichtungen und selbst die Kirche: Diese Krise wird uns nicht verschlucken! Wir sind entschlossen und wir sind vereint!“, sagte Vardakastanis.
Er forderte die Regierung auf, sich für bessere Bildung, für Gesundheit und Vorsorge, für ein selbstbestimmtes Leben und den Schutz des Einkommens behinderter Menschen stark zu machen. Außerdem forderte er ein Treffen mit Griechenlands Ministerpräsidenten.
Nach der Demonstration kam es zu einem Treffen des Ministers für die Koordinierung des operativen Geschäfts des Staates, Alekos Flambouraris, mit Vertretern des NCPD.
Sie übermittelten die Forderungen der griechischen Behindertenbewegung an die griechische Regierung. Es wurde ihnen zugesagt, dass es am internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen, dem 3. Dezember, ein Treffen mit Ministerpräsidenten Alexis Tsipras geben werde.
Bei diesem Gespräch will das NCPD den Schutz von Menschen mit Behinderungen einfordern und den Politiker daran erinnern, dass Griechenland im Vergleich zu anderen Ländern weit zurückliegt, wenn es um die Einführung eines nationalen Aktionsplans für Menschen mit Behinderungen geht.