„Nicht ins Dunkel“ – eine Erfolgsgeschichte: 2.500 Kerzen brennen

Huainigg weist Vorwürfe von "Licht ins Dunkel" zurück und lädt zum Dialog

Franz-Joseph Huainigg
ÖVP

2.500 Menschen haben innerhalb von neun Tagen eine „Gleichstellungskerze“ auf der Homepage von ÖVP-Behindertensprecher Abg. Dr. Franz-Joseph Huainigg (www.franzhuainigg.at) entzündet. Sie sprechen sich damit für eine Reform der Spendenaktion „Licht ins Dunkel“ aus. „Menschen mit Behinderung sollen nicht nur als Objekte Teil der Kampagne sein, sondern diese aktiv mitgestalten. Das Prinzip der Gleichstellung und Integration soll in die Aktion „Licht ins Dunkel“ Eingang finden“, sagte Huainigg heute, Mittwoch.

Huainigg weist die Vorwürfe des Vereins „Licht ins Dunkel“, er würde sich für eine Abschaffung der Aktion einsetzen, entschieden zurück:
„Das ist schlicht und einfach unwahr. Ich bin für eine Reform der Aktion und lade den ORF zu einem Dialog mit behinderten Menschen. Viele von ihnen fühlen sich durch die Kampagne „Licht ins Dunkel“ angegriffen, da sie ihre Lebensrealität nicht widerspiegelt“, sagt Huainigg.

Er richtet sich mit seiner Kritik gegen die „behindertenfreie Organisationsstruktur“, die Grundausrichtung der Kampagne und die Art der medialen Darstellung behinderter Menschen. „Das Prinzip der Gleichberechtigung wird hier nicht gelebt. Zum Beispiel können gehörlose Menschen die Sendungen nicht verfolgen, da sie nicht untertitelt sind.“

Auch in den Werbespots werde deutlich, dass keine behinderten Menschen an der Kampagne mitwirken: „Ein Rollstuhlfahrer, der über Stufen fährt, wirkt zwar sehr „speedig“ – entspricht aber keinesfalls der Realität. Solche Spots entstehen am Schreibtisch eines Werbeexperten, aber nicht unter Mitwirkung behinderter Menschen.“

Die Aussage des Vereins „Licht ins Dunkel“, er beleidige mit seinen Forderungen hunderttausende Spender, entkräftet Huanigg: „Ich schätze sehr wohl die Bereitschaft von Privatpersonen und Firmen, Gutes zu tun. Wichtig ist mir, dass die Betroffenen dabei als gleichwertige Partner verstanden werden. Dass ich mit meiner Kritik nicht alleine bin, beweisen 2.500 kritische Kerzen, von denen viele von behinderte Menschen und Behindertenverbände entzündet wurden.“

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0 Kommentare

  • Hallo Herr Dr. Huainigg, meine Tochter Nicole ist begeistert von Ihrer Initiative und da sie beruflich mit diesem Thema beschäftigt ist, sehe ich dadurch ebenfalls einen Handlungsbedarf. Ich werde Ihre Aktion gerne unterstützen und versuchen die Menschen darauf aufmerksam zu machen. Da ich in der Stadtgemeinde Neulengbach als Familienstadträtin tätig bin, habe ich einen sehr guten Zugang zu vielen Menschen mit und ohne Behinderung. Wir haben in Neulengbach das SPZ St. Christophen, den Verein „ein(f)ach Liebenswert“ und dadurch ist das auch ein Gemeindethema und ich versuche wie immer auch möglich hier Unterstützung zu leisten. Im Advent haben wir am übernächsten Wochenende einen Integrativen Advent der jährlich für alle eine Bereicherung ist.
    Ich wünsche Ihnen für Ihre Aktion, dass es den jenigen Menschen zu Gute kommt, die eine Unterstützung wirklich benötigen. Wenn ich Ihnen in irgendeiner Form behilflich sein kann, bin ich gerne bereit. Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung und wünsche Ihnen alles Liebe und einen erfolgreichen, glücklichen Tag.

  • Die LiD- Direkthilfe (Soforthilfe) an betroffene Familien ist eine Farce, sie beträgt nur 15 % bis 18 % des Gesamtvolumens. Durchschnittlich sind das gerade mal ein paar hundert Euro, je in existenzieller Not (!) befindlicher Familie. Der Skandal von „Licht ins Dunkel“ liegt m. E. aber vor allem darin, dass mit den Spendengeldern der Staatshaushalt entlastet wird, wo selbstverständlich öffentliche Leistungen und Förderungen greifen müssten.
    „Licht ins Dunkel“ ließ und lässt sich als Handlanger einer ignoranten Politik missbrauchen, die seit etwa 14 Jahren (durchgehend mit ÖVP- Beteiligung) den staatlichen Auftrag nach bedarfsdeckenden Unterstützungen für hilfebedürftige Menschen verweigert, sich in Sozialgesetzen über die Bundesverfassung hinwegsetzt, indem das Benachteiligungsverbot aufgrund Behinderung (B-VG Art. 7) seit 10 Jahren beharrlich ignoriert wird. Diese Politik der vorsätzlichen Hilfeverweigerung gegenüber existenziell benachteiligten Menschen wird sogar von den Höchstgerichten gedeckt und niemand unternimmt etwas dagegen!

  • Herrn Huainigg gebe ich in einem Punkt recht: „Licht im Dunkel“ wird von ORF nicht untertitelt, so weiss ich nichts, was da über gehörlose und behinderte Menschen gesprochen wird. Somit ergibt sich für mich keine Chance, den Inhalt zu empfangen und Einfluss auf die Meinungsbildung in der Öffentlichkeit zu nehmen. Ein klarer Verstoss gegen die Menschenrechte. Wäre der Verein „Licht im Dunkel“ dazu bereit, die Finanzierung der Untertitelung mitzutragen?

  • Was mich inzwischen an sich gute Aktion stört: Daß diese meiner Meinung nach „Überparteiliche Aktion“ auch von mir geschätzten Aktivisten und Künstler F. J. Huainigg, privat auf seiner Homepage initiiert wurde und jetzt parteipolitisch „vermarktet“ wird. Den diese Partei hat ein effektives Bundesbehinderten-Gleichstellungsgesetz verhindert. Diese Partei ist mitverantwortlich, daß weiter „Allmosen-Behindertenpolitik“ betrieben wird.