Niederwieser: „Weg mit dem Sonderschulsystem!“

Niederwieser: Umgang mit Schwachen entscheidet Gerechtigkeit des Bildungssystems

Erwin Niederwieser
SPÖ

„Sicher ist der Umgang mit Hochbegabten auch sehr wichtig, über die Frage der Gerechtigkeit eines Bildungssystems entscheidet aber letztlich, wie mit den Schwächsten umgegangen wird“, übte SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser bei einer Diskussionsveranstaltung am Mittwoch erneut Kritik am differenzierten österreichischen Schulwesen.

„Die wichtigste Bildungsentscheidung treffen in Österreich die Eltern für ihre Kinder, wenn diese zehn Jahre alt sind – und zwar nach eigenem Sozial- und Bildungsstatus“, kritisierte er die frühe Trennung in AHS und Hauptschule. „Fast alle europäischen Länder ersparen den Kindern diese Entscheidung“, verdeutlichte Niederwieser den Sonderstatus Österreichs. „Solange es diesen Mangel gibt, kann man nicht sagen, dass es in Österreich ein gutes Schulsystem gibt“, steht für ihn fest.

Der SPÖ-Bildungssprecher machte sich ferner für ein integratives Schulsystem stark: „Wir brauchen so viel Integration wie möglich – ein Mangel an Integration nimmt auch nicht behinderten Kindern die Chance, mit behinderten zusammenzuleben“. Schon mit sechs Jahren würden Kinder heute entweder einer Volksschule oder Sonderschule zugeteilt, was ihr ganzes weiteres Leben beeinflusse, argumentierte er und strich auch in diesem Kontext die soziale Komponente hervor: „Es gibt keine Akademikerkinder in Sonderschulen“.

Niederwiesers Schluss ist daher eindeutig: „Weg mit dem Sonderschulsystem!“

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