ÖVP-Korosec: Netzbetten in der Psychiatrie sind ein Zeichen für den Mangel an Ressourcen!

Wiener Stadtregierung hat seit der Untersuchungskommission zur Psychiatrie 2008 nichts weiter gebracht

Ingrid Korosec
ÖVP

„Wie viele unabhängige Expertenmeinungen braucht es denn noch, bis in Wien die Netzbetten für psychiatrische Patient/innen endlich abgeschafft werden. Wir sind seit der gemeinderätlichen Untersuchungskommission zur Psychiatrie im Jahr 2008 hier keinen Schritt vorangekommen. Dieser Stillstand ist unerträglich“, betont die Gesundheitssprecherin der ÖVP Wien, LAbg. Ingrid Korosec in Replik auf die jüngsten Medienberichte zu den Erkenntnissen der von der Volksanwaltschaft eingesetzten Kommissionen, die die Einhaltung der UN-Antifolterkonvention überprüfen.

Sie könne die Meinung von Professor Ernst Berger nach Abschaffung der Netzbetten nur zustimmen, so Korosec. Klar sei aber auch, dass man für eine offene Psychiatrie ohne Netzbetten einen anderen Personalschlüssel sowie ein effizientes Monitoring der Patient/innen benötige. Die Wiener Stadtregierung bringt es jedoch seit Jahren nicht zustande, eine 1:1 Versorgung für Patient/innen mit intensivem Betreuungsaufwand sicherzustellen.

„Das Netzbett ist dann nicht das gelindeste Mittel, sondern aufgrund der fehlenden Ressourcen die billigere Variante. Hier von einer rein medizinischen Entscheidung zu sprechen, ist schlichtweg falsch und das weiß die zuständige Wiener Gesundheitsstadträtin auch“, kritisiert die ÖVP-Gesundheitssprecherin.

Stehen die Grünen noch zur Abschaffung der Netzbetten?

Gänzlich von der Bildfläche verschwunden seit ihrer Regierungsbeteiligung sind die Wiener Grünen in Sachen Abschaffung der Netzbetten. Offensichtlich ist das Thema für die jetzige Vizebürgermeisterin und damalige Klubobfrau Maria Vassilakou nicht mehr wichtig.

„Ich vermisse hier bei diesem Menschenrechtsthema den Aufschrei der Grünen. Immerhin haben sie 2008 mit uns die Untersuchungskommission zur Psychiatrie in Wien in Gang gebracht. Wir haben jetzt fünf Jahre später den gleichen Zustand, das kann es einfach nicht sein! Es muss daher rasch zu Verbesserungen in der Kapazitätsplanung – speziell im Personalbereich – kommen, damit wir endlich für die Wiener Patient/innen eine offene Psychiatrie ohne Netzbetten erreichen“, so Korosec abschließend.

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