ÖVP-Praniess-Kastner ad Frauengesundheit: Die doppelte Diskriminierung behinderter Frauen beenden!

Sensibilisierung der Öffentlichkeit wichtiger Schritt zur Schaffung eines integrativen Versorgungsangebotes

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„Neben Zahlen und Fakten braucht es auch politischen Willen, damit Frauen mit Behinderung auch tatsächlich ein gleichwertiges Angebot an Gesundheitseinrichtungen nutzen können“, erinnert LAbg. Karin Praniess-Kastner, Sprecherin für Menschen mit Behinderung der ÖVP Wien und Mitglied im Wiener Frauengesundheitsbeirat , anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Wiener Programms für Frauengesundheit.

Noch immer würden Frauen und Mädchen mit Behinderung ein spezielles und meist auch sehr eingeschränktes Leistungsspektrum in den Gesundheitseinrichtungen der Stadt Wien vorfinden. Es fehle nach wie vor in vielen Bereichen die Bereitschaft, Menschen mit Behinderung die gleiche Form von Wertschätzung entgegenzubringen.

Als Beispiel nennt Praniess-Kastner die derzeit vorhandenen Möglichkeiten zur Zahnbehandlung. „Patienten, die aufgrund ihrer Behinderung eine Zahnbehandlung unter Narkose benötigen, können sich in Wien im Krankenhaus Lainz an einem einzigen Tag pro Woche behandeln lassen. Das führt mitunter zu Wartezeiten von einem halben Jahr. Dieses Problem muss rasch gelöst werden, wir brauchen sicher mehr Behandlungsmöglichkeiten in Wien – und zwar auch Abseits der Spezialambulanzen“, so die ÖVP-Abgeordnete.

Gynäkologische Beratung nur eingeschränkt möglich

Die regelmäßige Untersuchung bei Frauenärzt/innen ist für Frauen und Mädchen mit Behinderung derzeit nur eingeschränkt möglich, weil oft die bautechnischen Voraussetzungen – also der barrierefreie Zugang zur Arztpraxis – fehlen. „Als Mandatarin erlebe ich es immer wieder, dass selbst in Neubauten auf die barrierefreie Ausgestaltung der Räumlichkeiten „vergessen“ wurde oder schlichtweg das Problembewusstsein fehlt“, erklärt Praniess-Kastner.

Selbst wenn der Zugang möglich ist, kommt es leider nicht selten vor, dass Frauen und Mädchen mit Behinderung nicht als eigenständige Persönlichkeiten wahrgenommen werden, zum Beispiel indem das medizinische Personal teilweise nur mit der Begleitperson ÜBER die Betroffene spricht, anstatt direkt MIT der Patientin zu kommunizieren.

Die über viele Jahre praktizierte Separation in der medizinischen Behandlung von behinderten Menschen hinterlasse ihre negativen Auswirkungen bis in die Gegenwart. Dies müsse mit gezielten Gegenmaßnahmen aufgehoben werden, fordert Praniess-Kastner.

Wien braucht Gesamtstrategie – Einzelprogramme sind nicht genug

Praniess-Kastner abschließend: „Ziel des Frauengesundheitsprogramms muss es sein, Einzelprogramme zu einer Gesamtstrategie zusammenzuführen. Einfach nur Jahr für Jahr Projekt an Projekt zu reihen, bringt den betroffenen Frauen und Mädchen mit Behinderung keine Chancengleichheit. So sollte z.B. die gynäkologische Beratung in den Werkstätten der Beschäftigungstherapie nur als Übergangslösung betrachtet werden. Ziel muss es sein, die Behandlung behinderter Frauen in den gynäkologischen Einrichtungen als Standard zu etablieren.“

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