Präsentation des 1. Career Moves Chancen-Barometer

Hundstorfer: Chancengleichheit für Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt erhöhen - Informationsdefizite abbauen

BM Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
BMASK

Sozial- und Arbeitsminister Rudolf Hundstorfer betonte bei der Präsentation des 1. Chancenbarometers der Online-Job-Initiative „Career Moves“, dass eine gute Ausbildung und ein Arbeitsplatz wesentliche Faktoren seien, damit „Menschen mit Behinderung die Chance auf ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben erhalten“.

Die Bundesregierung wendet daher heuer 170 Mio. Euro auf, um mit zahlreichen Maßnahmen und Initiativen Menschen mit Behinderung bei der Arbeitssuche und Arbeitsplatzsicherung zu unterstützen. „Die Mehrzahl der Unternehmen steht einer Einstellung von Menschen mit Behinderung grundsätzlich positiv gegenüber. Es gibt aber noch viele Hemmschwellen und Berührungsängste“, konstatierte Gregor Demblin, Co-Gründer von „Career Moves“ bei der Präsentation.

Die Bundesregierung fördert eine Vielzahl von Maßnahmen und Initiativen, die die Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt unterstützt. Das breitgefächerte Förderangebot reicht dabei von der integrativen Berufsausbildung, über persönliche Ausbildungs- und Arbeitsassistenz, über das Jugendcoaching bis hin zu Programmen wie Fit2work, das die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit von Arbeitnehmern zum Ziel hat. „Mit solchen Maßnahmen konnten 2012 vom Bundessozialamt 11.211 Arbeitsplätze von Menschen mit Behinderung gesichert und 8.473 erlangt werden“, berichtete Hundstorfer. Weitere wichtige Impulse seien auch die Fristverlängerung des besonderen Kündigungsschutzes auf vier Jahre und die gestaffelte Erhöhung der Ausgleichstaxe gewesen, so Hundstorfer weiter.

Die Auswertung einer Umfrage unter 250 österreichischen Unternehmen durch Career Moves ergab, dass drei Viertel der Befragten die derzeit geltende Einstellungspflicht von Menschen mit Behinderung in Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeitern begrüßen. 90 Prozent der Verantwortlichen wünschen sich eine stärkere Integration, sehen aktuell jedoch keine Chancengleichheit. 60 Prozent sagten, sie benötigen mehr Information zur Inklusion. „Es gibt immer noch Informationsdefizite über die Modalitäten der Einstellung, etwa beim Thema Kündigungsschutz, Ausgleichstaxe aber auch über die Vielzahl an Möglichkeiten zur Unterstützung“, erläuterte Hundstorfer.

Der Abbau von Informationsdefiziten erfordere besonderes Engagement, denn hierbei handle es sich um einen permanenten Prozess, so der Minister weiter. Gregor Demblin bestätigte: „Die Zahlen der Umfrage spiegeln unsere Erfahrungen wieder: Nach anfänglichen Berührungsängsten erhalten wir von den Unternehmen, die Menschen mit Behinderung rekrutierten, durchwegs positive Rückmeldung.“

Für den Sozialminister ist daher klar, dass es ein „Empowerment“ für Menschen mit Behinderung geben muss: „Damit man hier Selbstbewusstsein schafft, um die Leute überhaupt in die Wirtschaft zu bringen.“ Genau darauf zielen jüngste Angebote, die sich besonders an Jugendliche richten – etwa das Jugendcoaching oder das Programm AusbildungsFIT, die Jugendliche mit Beeinträchtigungen noch besser auf das Berufsleben vorbereiten. Auf der anderen Seite brauche es mehr Offenheit und Bereitschaft seitens der Unternehmen, Menschen mit Behinderung eine Chance zu geben. Hier müsse verstärkt auf Sensibilisierungs- und Aktivierungsmaßnamen gesetzt werden, so Hundstorfer.

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