"Bildung für alle - was braucht es dazu?": Adäquate Unterstützung, Zeit und Information
Im Rahmen der auch heuer wieder stark frequentierten BeSt barrierefrei in der Wiener Stadthalle fanden zwei Interviewrunden mit jungen betroffenen Menschen statt. Unter dem Titel „Bildung für alle – was braucht es dazu?“ diskutierten insgesamt neun Betroffene zum Thema und stellten drei zentrale Forderungen in den Raum: genügend Zeit zum Lernen, persönliche Assistenz schon während der Schullaufbahn, sowie umfassende Information für alle.
An diesen drei Punkten machten sie fest, dass Bildung für alle möglich ist, ihren Bedürfnissen in wesentlichen Punkten aber bisher nicht entgegengekommen wird. Eindrucksvoll stellten sie unter Beweis, dass sie lernen und arbeiten wollen und können, wenn ihnen dies auch ermöglicht wird.
„Ich brauche halt einfach länger beim Lernen, das darf aber kein Grund sein, dass ich nicht Englisch lernen darf“, meinte dazu die 18-jährige Rollstuhlfahrerin Anna, die in der Schule nach Sonderschullehrplan unterrichtet wurde. Wenn wir damals schon genug Unterstützung und Zeit gehabt hätten, wäre viel möglich gewesen, was wir jetzt schwer nachholen können – am Arbeitsplatz bekommen wir persönliche Assistenz, aber in der Schule nicht. Zudem wird umfassende Information als weiterer Schlüsselfaktor angeführt, der die Chancen auf bestmögliche Bildung und eine gesicherte berufliche und damit auch finanzielle Zukunft erhöht.
Vor den Diskussionsrunden präsentierte der Veranstalter der BeSt barrierefrei, das Bundessozialamt Landesstelle Wien, sein eigenes sowie das vielfältige Angebot seiner Projektpartner im Rahmen von Vorträgen.
Auf dem Stand in der Wiener Stadthalle konnten sich Betroffene und Interessierte diesbezüglich schlau machen. BeraterInnen aus verschiedenen Projekten sowie des Bundessozialamts waren vor Ort, um die Fragen aus den verschiedensten Blickwinkeln zu klären. Der Bildungs-Check vor Ort erwies sich als Magnet für Jung und Alt und machte den Stand zu einem beliebten Treffpunkt für alle MessebesucherInnen.
Abseits der BeSt bietet das WUK faktor i jungen behinderten und benachteiligten Menschen ganzjährig umfassende Information und Beratung zum Thema Beruf und Bildung und vermittelt zusätzlich die notwendigen Kontakte zu SpezialistInnen aus verschiedenen Bereichen.