Inakzeptable Vorgehensweise bei Blutabnahme

  • SchlichtungswerberIn: Nicol Lackner
  • Unterstützt von: Martin Ladstätter
  • Schlichtungspartner: Gruppenpraxis Labors.at
  • Zeitraum: 6. September 2012 bis 21. November 2012
  • Bundesland: Wien
  • Gesetzesgrundlage: BGStG
  • Einigung: Ja

Schlichtungsantrag

Aufgrund einer bevorstehenden Operation meines Kindes (hat Trisomie 21) war eine Blutabnahme notwendig. Da wir schon seit langem immer wieder im oben genannten Labor sind, es wurde dort schon 3 mal eine Blutabnahme bei meinem Kind vorgenommen, haben wir uns heute um 6.45 Uhr vor der Tür wie alle anderen Personen angestellt (telefonisch hatte ich die Auskunft erhalten, dass keine Terminvereinbarung notwendig ist).

Es waren ca. 7 Personen vor uns. Nach Aufruf dieser Personen und noch von ca. 10 Personen darunter auch ein anderes Kind ohne Behinderung, das nach uns gekommen war, haben wir nachgefragt, warum wir noch nicht dran genommen worden sind. Mein Kind wäre um ca. 7.10 Uhr an der Reihe gewesen, hätte man die Reihenfolge eingehalten.

Die Sprechstundenhilfe erklärte meinem Lebensgefährten, dass sich die zuständige Person weigert, unserer Tochter das Blut abzunehmen. Daraufhin ging ich zu der Sprechstundenhilfe und erkundigte mich, ob und wann mein Kind zur Blutabnahme gerufen wird. Sie meinte, wir wären gleich die nächsten.

Nach weiteren 10 Personen, die aufgerufen wurden, wollte ich nochmals wissen, warum wir nicht drangenommen werden. Die Sprechstundenhilfe befragte ihre Kollegin, die Blutab-nahmen durchführt, wann meine Tochter drankommt.

Diese meinte aufgebracht, dass das wieder 3 Stunden dauern und sie mein Kind deswegen nicht drannehme, weil sich dann die anderen Leute wieder aufregen würden. Wir sollen doch mit „dem Kind“ in ein spezielles Labor für Kinder gehen. Leider ist mir in Wien keines bekannt, trotz Internetrecherche.

Meine Tochter hatte in der Zwischenzeit ganz ruhig in der Kinderecke gespielt.

Nachdem ich dann auf die Diskriminierung meines Kindes hingewiesen habe, wurden wir dann doch sehr schnell drangenommen. Wir haben insgesamt ca. bis 7.55 Uhr gewartet, obwohl Kinder laut Aushang im Vorzimmer bevorzugt werden, was bei dem Kind ohne Behinderung, das nach uns kam, auch der Fall war. Dieses wurde gegen 7.30 Uhr aufgerufen.

Als wir schließlich doch drankamen, haben sich zwei Mitarbeiter um die Blutabnahme gekümmert und nach 15 Minuten war es erledigt, auch wenn sich meine Tochter natürlich gegen das Halten und Fixieren gewehrt hat, aber diese beiden Mitarbeiter waren sehr geduldig und zuvorkommend.

Schlichtungsvereinbarung

Labors.at bringt vor, dass die Situation wie im Schlichtungsantrag geschildert inakzeptabel war und den Vertretern von Labors.at sehr leid tut. Auch wird bekannt gegeben, dass seit einiger Zeit Mitarbeiterschulungen durchgeführt werden.

Bewertung durch Nicol Lackner

Für mich war es ein sehr angenehmer Termin, da es von seitens der Schlichtungspartner auch ein sofortiges Einsehen und eine Entschuldigung stattgefunden hat und sich daher ein sehr gutes Gespräch über den Vorfall ergab. Da auch die von mir geforderten Maßnahmen schon in der Umsetzung sind, ergaben sich auch hier keine Diskussionspunkte.

Ich fühlte mich auch sehr gut von Herrn Martin Ladstätter unterstützt, da ich von ihm auch eine ausgezeichnete Vorbereitung auf diesen Termin bekommen habe. Ich bin sehr froh, dass ich den Schritt des Schlichtungsverfahrens gegangen bin, da mir dadurch der Ärger der in mir steckte genommen wurde und ich jetzt weiß, dass ich nach wie vor das Labor meines Vertrauens aufsuchen kann und werde.

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