Europäischer Tag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung - Traschkowitsch: "Diskriminierungen auch in der Szene abbauen"
„Lesben, Schwule, Trans*- und Intersexuelle mit Behinderung werden oftmals nicht nur im Alltag wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Identität diskriminiert, sondern müssen oft auch innerhalb der Szene diskriminierende Erfahrungen wegen ihrer Behinderung oder ihres Alters machen“, kritisiert Peter Traschkowitsch, Bundes- und Wiener Landesvorsitzender der sozialdemokratischen LSBTI-Organisation SoHo gegenüber dem SPÖ Pressedienst.
Der heutige 5. Mai ist der Europäische Tag der Gleichstellung von Menschen mit Behinderung und wurde 1992 auf Initiative der Organisation „Disabled Peoples International“ ins Leben gerufen. Seither weisen Menschen mit Behinderung in ganz Europa alljährlich auf Diskriminierungen und Benachteiligungen hin und kämpfen für ihre Gleichstellung in allen Lebensbereichen.
„Dieser Tag soll uns ins Bewusstsein bringen, dass eine chronische Erkrankung oder eine Behinderung jede und jeden von uns treffen kann. Gleichstellung für Menschen mit Behinderung hat nicht nur auf gesetzlicher Basis, durch die UN-Behindertenrechtskonvention oder den österreichischen Nationalen Aktionsplan Behinderung zu erfolgen“, so Traschkowitsch weiter, „sondern auch und vor allem gesellschaftspolitisch“.
Für den SoHo-Vorsitzenden steht fest: „Alle Menschen müssen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. Dies soll nicht nur heute, sondern jeden Tag zum Ausdruck gebracht werden. Oftmals scheitert es schon daran, dass Lesben, Schwule, trans*- und intersexuelle Menschen ohne fremde Hilfe nicht einmal in Szenelokale kommen können.“ 2016 müssen unzählige Lokale und Institutionen barrierefrei umgebaut werden, so Traschkowitsch, der hofft, „dass es dann nicht wieder viele Ausreden gibt“.
„Wir dürfen niemanden ausgrenzen, schon gar nicht innerhalb unserer LSBTI-Community und Szene. Denn es geht auch hier um die Selbstverwirklichung und Verwirklichung von eigenen Lebenszielen“, so Traschkowitsch.