Stubenvoll: Gehörlosenambulanz wichtiger Mosakistein

Erste Wiener Gehörlosenambulanz öffnet Anfang Oktober ihre Pforten - Vollbetrieb im kommenden Jahr

Erika Stubenvoll
Simonis

Als einen „wichtigen Mosaikstein, der in das Netz der Maßnnahmen für behinderte Menschen eingesetzt wird“, bezeichnete Mittwoch im Rahmen eines Mediengesprächs die Vorsitzende der
Behindertenkommission des Wiener Gemeinderates, Dritte Landtagspräsidentin Prof. Erika Stubenvoll, die unmittelbar vor Realisierung befindliche Einrichtung einer Gehörlosenambulanz im Spital der Barmherzigen Brüder im 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt.

Die Ambulanz wird am 4. Oktober eröffnet und allen Gehörlosen vorerst drei mal wöchentlich, und zwar Montag und Freitag von 9 bis 13 Uhr und Donnerstag von 15 bis 19 Uhr zur Verfügung stehen. Sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser so wichtigen Einrichtung sind selbstverständlich der Gebärdensprache mächtig.

Die Ambulanz, die im Startjahr rund 1,5 Millionen, und bei Vollbetrieb ab dem kommenden Jahr drei Millionen Schilling kosten wird, wurde über Initiative der Behindertenkommision des Gemeinderates eingerichtet. Sie ist die zweite ihrer Art – nach Linz – in Österreich.

Stubenvoll wies darauf hin, dass rund 2.000 Wienerinnen und Wiener gehörlos und dadurch bei der Bewältigung ihrer Alltagssituation wesentlich eingeschränkt seien. Mit der Einrichtung der Gehörlosenambulanz sei ein besonders notwendiger Schritt für den wirkungsvolleren Zugang zu medizinischen Einrichtungen, eine bessere Kommunikationsmöglichkeit und damit eine neue Qualität in der Patient-Arzt-Beziehung für diese Gruppe geschaffen worden, betonte Stubenvoll.

Nicht nur ihrem Empfinden nach, sondern auch dem der meisten anderen mit der Materie beschäftigten Menschen, sei der Verwirklichung dieser Einrichtung aber ein zu langer Diskussionsprozess vorausgegangen, bedauerte die SPÖ-Politikerin.

Sie würde sich wie ebenso die Mitglieder der Behindertenkommission wünschen, dass in Zukunft vieles für die Behinderten rascher verwirklicht werden könne. Abschließen gab Stubenvoll noch ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die finanzielle Grundlage für die Ambulanz auch in den nächsten Jahren sichergestellt werden könne.

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