Tag der Sehbehinderung: bmvit schafft Bewusstsein für blinde und sehbehinderte FußgängerInnen

Kampagne zum Tag der Sehbehinderung (6. Juni) unter dem Motto "Stell dir vor, das Licht geht aus"

Markus Wolf, Minister Alois Stöger und Christian Pesau
BMVIT / Johannes Zinner

Blinde und sehbehinderte FußgängerInnen sind im Straßenverkehr auf ihr Gehör angewiesen und nehmen die immer zahlreicheren geräuscharmen Elektro- und Hybridfahrzeuge deshalb schlecht wahr.

Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) startet anlässlich des Tags der Sehbehinderung am 6. Juni in Kooperation mit dem Komitee für Mobilität sehbeeinträchtigter Menschen Österreichs (KMS) und dem Arbeitskreis der Automobilimporteure in der Industriellenvereinigung eine Kampagne, um die LenkerInnen von Elektrofahrzeugen auf die Bedürfnisse von blinden und sehbehinderten FußgängerInnen aufmerksam zu machen.

Erst ab 2019 ist der Einbau des akustischen Warnsignals AVAS in neuen Elektro- und Hybrid-Typen nach einer EU-Verordnung verpflichtend. KäuferInnen neuer Elektrofahrzeuge wird ab kommender Woche bei der Fahrzeugübergabe ein Schlüsselanhänger überreicht. In diesen ist ein Solarpanel eingebaut, über das drei Lämpchen mit Strom versorgt werden.

Gemeinsam mit einer Informationskarte soll die Taschenlampe unter dem Motto „Stell dir vor, das Licht geht aus“ darauf aufmerksam machen, dass blinde und sehbehinderte Menschen im Straßenverkehr besonders auf ihr Gehör angewiesen sind und Elektrofahrzeuge unter Umständen nicht wahrnehmen. Die Kampagne wird von allen wichtigen Automarken in Österreich unterstützt, die Elektro- und Plug-In-Hybrid Fahrzeuge am Markt haben: BMW, Hyundai, Kia, Mercedes, Mitsubishi (Denzel), Nissan, Renault, Tesla, Toyota, VW (Porsche Austria).

„Die geräuscharme Fahrt eines Elektroautos ist für blinde Menschen damit vergleichbar, wenn man in der Nacht als sehende Person unterwegs ist und das Licht geht aus. Als Ministerium haben wir die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer im Blick. Die Kampagne soll bei den Lenkerinnen und Lenkern von Elektroautos ein Bewusstsein dafür schaffen, dass das Fahrzeug sehr leise ist und sie deswegen eine besondere Verantwortung tragen“, sagt Verkehrsminister Alois Stöger.

Christian Pesau, Geschäftsführer des Arbeitskreises der Automobilimporteure in der Industriellenvereinigung: „Es ist als unbestrittener Vorteil für die Gesellschaft anzusehen, dass Elektro- und Hybridfahrzeuge geräuscharm fahren. Da es aber dadurch zu Gefahrensituationen für einzelne Straßenteilnehmer kommen kann, ist es den österreichischen Fahrzeugherstellern und -importeuren ein großes Anliegen, an dieser Bewusstseinsmaßnahme des BMVIT teilzunehmen. Außerdem ist jede Maßnahme als unterstützenswert anzusehen, die das Thema Elektromobilität in den Blickpunkt rückt.“

Markus Wolf, Vorsitzender des Komitee für Mobilität sehbeeinträchtigter Menschen Österreichs begrüßt die Kampagne ausdrücklich: „Sichere und selbstständige Mobilität ist für alle Menschen wichtig. Bis die EU-Verordnung in Kraft tritt, die alle Elektro- und Hybridfahrzeuge für blinde und sehbehinderte Personen zuverlässig wahrnehmbar macht, ist es wichtig, umweltbewusste FahrerInnen für eine noch umsichtigere Fahrweise die Aktivierung eines eventuell bereits vorhandenen akustischen Warnsignals zu sensibilisieren.“

Derzeit (Stand: März 2015) sind in Österreich mehr als 3.700 Elektro- und mehr als 13.600 Hybrid-Fahrzeuge zugelassen. Die Zahl der zugelassenen Elektroautos hat sich seit 2013 beinahe verdoppelt.

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