Volkshilfe: Zugang zu Pflegegeld nicht einschränken

Bundesgeschäftsführer Erich Fenninger: "Valorisierung ab 2016 ist positiv zu bewerten"

Erich Fenninger
Volkshilfe

Das Pflegesystem langfristig für den wachsenden Bedarf an Pflege und Betreuung auszubauen und zu finanzieren ist in Zeiten einer anhaltenden Wirtschafts- und Finanzkrise eine große Herausforderung.

Im heute von Sozialminister Rudolf Hundstorfer vorgestellten Pflegepaket sind keine Einschnitte in bestehende Regelungen vorgesehen und es enthält auch eine Valorisierung des Pflegegeldes. Das ist in wirtschaftlich schwierigen Zeiten positiv zu bewerten.

Aber den Neuzugang zum Pflegegeld doch wesentlich zu erschweren, ist ein sehr harter Schritt. Der Geschäftsführer der Volkshilfe Österreich nimmt dazu Stellung: „Die Volkshilfe ist jenen Menschen verpflichtet, die Pflege und Betreuung brauchen, den Betroffenen und ihren Angehörigen. Daher können wir dieser Maßnahme nicht zustimmen. Wenn man weiß, dass zwei Drittel der PflegegeldbezieherInnen Frauen sind, die ja sowohl bei Einkommen als auch Pensionen benachteiligt sind, kann man ermessen, wen dieser erschwerte Zugang trifft.“

Die PflegegeldbezieherInnen der ersten beiden Stufen leben zu Hause, von dem Geld werden Therapien, Pflegehilfsmittel, Umbauten und auch Tageszentren und ähnliche Betreuungseinrichtungen finanziert. Der erschwerte Zugang wird die Lebensqualität dieser Menschen negativ beeinflussen. Während kleine EinkommensbezieherInnen mit Pflegebedarf auf das Pflegegeld angewiesen sind, haben Menschen mit größerem Einkommen immer die Alternative einer 24-Stunden-Pflege.

Fenninger abschließend: „Das Pflegegeld ist ein großer sozialpolitischer Wurf, um den uns viele in Europa beneiden. Den Zugang zu beschränken ist für die Betroffenen der falsche Weg.“

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