Wechsel im Amt der Landesbehindertenbeauftragten in Rheinland-Pfalz

Marita Boos-Waidosch hat sich aus gesundheitlichen Gründen entschieden, ihr Amt als Landesbehindertenbeauftragte in Rheinland-Pfalz zur Verfügung zu stellen. Ottmar Miles-Paul wird ihre Nachfolge antreten.

Ottmar Miles-Paul
Ottmar Miles-Paul

Marita Boos-Waidosch hat sich aus gesundheitlichen Gründen entschieden, ihr Amt als Landesbehindertenbeauftragte zur Verfügung zu stellen, wie die rheinland-pfälzische Sozialministerin Malu Dreyer heute in Mainz mitteilte. „Ich bedaure das zutiefst, respektiere aber voll und ganz die Entscheidung von Marita Boos-Waidosch, ihrer Gesundheit den Vorrang zu geben“, so die Ministerin.

Die Landesbehindertenbeauftragte habe die Entscheidung, ihr Amt nicht fortzuführen, schweren Herzens und nach sehr gründlicher Überlegung getroffen. „Ich freue mich jedoch darüber, dass sie der Landespolitik weiterhin ihr Wissen und ihre Erfahrungen für die Gleichstellung und Selbstbestimmung behinderter Menschen zur Verfügung stellen wird“, so Malu Dreyer. Marita Boos-Waidosch werde in ihrer Eigenschaft als Behindertenbeauftragte der Landeshauptstadt Mainz auch zukünftig eine kompetente Mitgestalterin für die Belange behinderter Menschen sein.

Nachfolge: Ottmar Miles-Paul

Die Nachfolge von Marita Boos-Waidosch tritt Ottmar Miles-Paul an. „Mit der Berufung von Ottmar Miles-Paul zum Landesbehindertenbeauftragten konnten wir einen langjährig engagierten und äußerst erfahrenen behinderten Menschen für dieses Amt gewinnen“, sagte die Ministerin.

Der sehbehinderte Publizist genieße bundesweite und internationale Anerkennung in seinem Wirken für die Selbstbestimmung und Gleichstellung behinderter Menschen und habe die Entwicklung der rheinland-pfälzischen Politik für Menschen mit Behinderungen bereits in der Vergangenheit konstruktiv begleitet.

Der 1964 im baden-württembergischen Ertingen geborene Ottmar Miles-Paul studierte von 1985 bis 1990 Sozialwesen in Kassel und lernte während eines 15monatigen Aufenthaltes in Berkeley bei San Francisco die Behindertenpolitik der USA kennen, heißt es in der Pressemitteilung des rheinland-pfälzischen Sozialministeriums. Ottmar Miles-Paul wirkte nach Abschluss seines Studiums als Diplom Sozialarbeiter an der Gründung und dem Aufbau vieler Initiativen und Projekte zur Selbstbestimmung behinderter Menschen mit.

Als Geschäftsführer der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) baute er die Organisation von 1993 bis 1999 zu einem starken Verband von behinderten für behinderte Menschen auf und legte wichtige Grundlagen für einen Paradigmenwechsel in der Behindertenpolitik. Seit Ende 2001 ist Miles-Paul als Freiberufler in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und Projektmanagement tätig und baut dabei auch auf seinen Erfahrungen in internationalen Organisationen wie bei Disabled Peoples‘ International und beim Europäischen Behindertenforum auf. Zudem engagierte er sich seit April 2001 für die Umsetzung des Konzeptes für ein barrierefreies Kassel.

„Ich bin sicher, dass die Erfahrungen von Ottmar Miles-Paul auf allen Ebenen – international, national und kommunal – wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Teilhabe behinderter Menschen in Rheinland-Pfalz geben werden. Vor allem freue ich mich, dass er als selbst von einer Seh- und Hörbehinderung betroffener Mensch wie bereits Marita Boos-Waidosch das Motto ‚Nichts über uns ohne uns‘ verkörpert“, so Malu Dreyer.

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