Gebärdender Bankbeamte in einem EDF-Spot

Werben für Barrierefreiheit

Taten statt Worte - Sechs konkrete Maßnahmen

„Unsere Kunden sind verschieden. Unsere Angestellten auch. Je besser wir diese Unterschiede in all ihrer Vielfältigkeit vereinen, desto größer wird unser Fortschritt sein“, erläuterte Pierre Gadonneix, Präsident der EDF-AG (vormals staatliche französische Elektrizitätsgesellschaft) im Februar 2005.

Der EDF brachte damals einen Werbespot heraus (Werbeagentur Euro RSCG C&O), der das Bekenntnis des Unternehmens zum Thema Barrierefreiheit illustrieren soll. Der Film zeigt eine „verkehrte“ Welt, in der nichtbehinderte Menschen zu spüren bekommen, wie es ist, in einer Umgebung zu leben, die ausschließlich für behinderte Menschen geplant wurde.

So gibt es in der Bibliothek nur Bücher in Brailleschrift, die Bankangestellten kommunizieren ausschließlich in Gebärdensprache, die öffentlichen Telefonzellen sind so gestaltet, dass sie nur Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer bequem bedienen können, es gibt keine Treppen mehr sondern ausschließlich Rampen etc., …

Sechs konkrete Maßnahmen seitens EDF

Weiters ist der Homepage des französischen Konzerns zu entnehmen, dass folgende konkrete Maßnahmen gesetzt wurden:

  • 815 EDF – Niederlassungen werden zukünftig barrierefrei sein
  • Kundeberater werden geschult, um Menschen mit Behinderung unterstützen zu können
  • Verkaufsunterlagen sind für blinde Menschen in Brailleschrift und für sehbehinderte Menschen in geeigneter Form verfügbar
  • Telefonvermittlung per Gebärdensprachdolmetscher, zusammen mit einem dafür geschulten Kundenberater für gehörlose und hörbehinderte Menschen
  • Einstellung von 390 behinderten Menschen innerhalb der letzten 3 Jahre
  • Seit 1992 Partnerschaft mit der „Fédération Francaise Handisport“ (Französischer Behinderten-Sportverband)

Der Film und die Maßnahmen zeigen, wie ein großes internationales Unternehmen das Thema Barrierefreiheit aufgreifen kann und zwar sowohl ganz konkret als auch mit der nötigen „Portion“ Humor.

Nichtbehinderten Menschen wird beim Betrachten des Films vielleicht erstmals bewusst, mit wie vielen Barrieren behinderte Menschen im Alltag konfrontiert sind. Die Kompromisslosigkeit, mit der hier Barrierefreiheit dargestellt wird, gibt in jedem Fall einen positiven Denkanstoß, der abseits des „erhobenen Zeigefingers“ wirkt und im Gedächtnis bleibt.

Bleibt zu wünschen, dass möglichst viele heimische Unternehmen diesen Film als Anregung sehen und nach dem Inkrafttreten des Gleichstellungsgesetzes mit ebensolchem Engagement an der Umsetzung konkreter Maßnahmen arbeiten!

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