Wirtschaftskrise als Vorwand?

Anscheinend benutzen einige Unternehmen die Wirtschaftskrise, um ihre "unkündbaren" behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter elegant los zu werden.

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Die Kleine Zeitung berichtet, dass laut Arbeiterkammer die Kündigungsanträge für behinderte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schon doppelt so hoch ist, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Der Verdacht drängt sich auf, dass nun einige Unternehmen die Gunst der Stunde nutzen, um sich unter den wirtschaftlichen Gegebenheiten, elegant von ihren begünstigten behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu trennen.

CSR und Diversity nur Worthülsen?

Mittlerweile sollte sich aber die Tatsache, dass sich behinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotz möglicherweise geringer Produktivität rechnen, allmählich herumgesprochen haben. Dabei sind die möglichen Förderungen zur Arbeitsplatzadaptierung, zu den laufenden Lohnkosten und für Aus- und Weiterbildung nur ein Teil, der monetär sofort messbaren Kostenpotenziale.

Wichtiger sind aber die weichen Faktoren, die für Unternehmen nicht sofort erkennbar sind, wie Betriebsklima, gesteigerte Motivation und Erweiterung des Horizonts, um nur einige zu nennen, was sich im Langzeitvergleich durch geringere Fluktuation, zurückgehende Krankenstände und gestiegene Loyalität zeigt.

Dass behinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowohl in guten als auch besonders in schlechten Zeiten äußerst loyale Mitarbeiter sind, ist ohnehin unbestritten. Weiters darf hier die volkswirtschaftliche Bilanz nicht außer Acht gelassen werden, denn jeder behinderte Mensch im Arbeitsprozess bezahlt nicht nur seine Abgaben und Steuern, sondern ist ein besonderer Wirtschaftsfaktor, der ganze Nischenproduktionen (Herstellung von Hilfs- und Heilmitteln) und eine Heerschar von Pflege-, Heil- und Krankenpersonal am Leben erhält.

Also frei nach dem Motto der Wirtschaftskammer: Geht’s den behinderten Menschen gut, geht’s uns allen gut.

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