Ihr, die Ihr Diagnosen, Prognosen, und Urteile fällt
– Lebenslänglich ?!
Ihr, die Ihr in Hoffnungslosigkeit, Endgültigkeit fällt und Euch die Ratlosigkeit lähmt
– keine Zukunft ?!
Es ist nicht alles vorbei und endgültig
Es muß nicht ausschließlich Heilung, Genesung, Vorbeugung sein
– Forschung = Verdrängung ?!
Was für Euch strebenswert, normal und okay ist, ist lang nicht der Weisheit letzter Schluß.
IHR läßt uns nicht leben, IHR schränkt uns ein, sagt: „Was ist das für ein Leben.“
IHR könnt Euch UNSER Leben nicht vorstellen
Das braucht ihr nicht!
WIR leben ES!
Gedanken, die auftauchten, als ich verzweifelte Worte von einem Angehörigen eines muskelkranken Buben vernahm, nämlich: „Was wird aus ihm werden? Er doch keine Zukunft! Gibt es denn gar nichts??“
Ich saß da, betäubt von den Sätzen. Schaute den Mann an und meinte: „Ihr Enkel, er wird seinen Weg machen, ganz sicher; wissen Sie “
– „Was ist denn das für eine Zukunft??? Ihm Rollstuhl wird er landen!“
Mit wurde schummrig und heiß, und ich wusste nichts mehr zu sagen – ich saß einfach da – in MEINEM Rollstuhl.
Der anschließende Vortrag ließ mich meine Gedanken weiterspinnen. Warum sind denn „Heilen“, „wissen woher und warum“ und schließlich das „Verhindern“ von Behinderung und die „Korrektur“ so im Zentrum der Diskussionen? Ws ist mit UNS die wir JETZT mit unseren Behinderungen leben? Warum Forschen wichtiger als der / die Betroffene?
Forschen, Verhüten, Verhindern, Vermeiden – das sind Ablenkungsmanöver. Das ist einfacher als Konfrontation mit den Betroffenen. Das ist sachlicher. Und – es ist auch Verdrängung.