Rollstuhlfahrerin steht bei einem höhenversetzten Telefon

Bahnhof Wiener Neustadt (kurzfristig) Vorreiter

Im September 2005 waren am Bahnhof in Wiener Neustadt vor dem Reisezentrum neuartige Münztelefone montiert. Obwohl dies für behinderte Menschen ein Fortschritt war, sind die Geräte wieder abmontiert worden.

Am niederösterreichischen Bahnhof Wiener Neustadt hingen im September 2005 Münztelefone des Unternehmens ECOnet, welche für behinderte Menschen einige interessante Details aufweisen. Die Geräte sind SMS-tauglich und waren deutlich tiefer gesetzt, um auch für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer leichter bedienbar zu sein. Laut ECOnet konnte man damit auch kostenlos Fahrplanauskünfte erhalten.

„Ich finde die Lösung mindestens gleich gut wie mit Telekom“, zeigte sich DI Brigitte Haberstroh, Rollstuhlfahrerin aus Wiener Neustadt, nach einem Test erfreut. Besonders erwähnte sie, dass man „wirklich optimal zufahren kann“.

„Es wird SMS zum Festnetz unterstützt, auch wenn kein SMS-fähiges Endgerät beim Empfänger im Einsatz ist. In diesem Fall wird dem Empfänger die SMS-Nachricht einfach vorgelesen“, erläutert Ing. Chris-Maria Baumer von ECOnet einen weiteren Vorteil der Geräte.

Doch lange stand diese Verbesserung für behinderte Menschen im Bahnhof Wiener Neustadt nicht zur Verfügung. Wenige Tage nach dem Test wurden die Münztelefone abmoniert. Hintergrund – so wurde uns mitgeteilt – dürfte ein Streit mit dem Konkurrenten Telekom Austria sein, der es ungern sehen würde, wenn die ÖBB einem Mitbewerber einen Standort geben würden.

Es bleibt nun zu befürchten, dass behinderte Menschen die Leidtragenden dieses Streits sind. Es ist nicht einzusehen, warum angeblich die Telekom Austria die Einführung von verbesserten Münztelefonen verhindert möchte.

Trotz schriftlicher Anfrage liegt uns seitens der Telekom Austria keine Stellungnahme vor.

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